Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein Autor, den man spätestens jetzt entdecken sollte“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

    • „Zuwächse im Zahlenraum“: Auf die Notation kommt es an: Thomas de Padova macht mit den Umwälzungen der Mathematik zur Zeit der Renaissance bekannt. „Tatsächlich ist es Thomas de Padova gelungen, eine mathematische Revolution und ihre Folgen für Laien nicht nur nachvollziehbar, sondern genießbar zu machen: als eine Geschichte der Befreiung durch Abstraktion.“
      Thomas de Padova, Alles wird Zahl. Wie sich die Mathematik in der Renaissance neu erfand (Hanser Verlag)
    • „Doppelspiel mit einem Flugzeug“: Hervé Le Telliers goncourtgekrönter Roman Die Anomalie ist jetzt auf Deutsch zu haben. „Einerseits erzählt „Die Anomalie“ eine spannende Geschichte, die viele Teilgeschichten verschmilzt. Andererseits stellt sie eine große Frage: Was, wenn die Realität nur eine Simulation in einem Programm wäre? (…) Die Lesbarkeit auf mehreren Ebenen, die an Umberto Eco erinnert, die Kombination aus schwarzem Humor, Gedankenspiel-Kitzel und emotionaler Dichte machen aus Le Tellier einen Autor, den man spätestens jetzt entdecken sollte.“
      Hervé Le Tellier, Die Anomalie (Aus dem Französischen von Romy Ritte und Jürgen Ritte; Rowohlt Verlag)
    • „Weg frei für die Rückkehr der charismatischen Tiere“: George Monbiot fordert, man möge die Natur Europas in Ruhe und der Verwilderung ihren Lauf lassen. „George Monbiot denkt in seinem neuen Buch über weitere Verwilderungen nach – und darüber, wie man der Natur mehr Freiräume gewähren könnte. Als naheliegende Maßnahme schwebt ihm die „Wiederherstellung unserer Ökosysteme“ vor. (…) Der Text ist durch Übersetzer und Lektorat leider nicht besser geworden.“
      George Monbiot, Verwildert. Die Wiederherstellung unserer Ökosysteme und die Zukunft der Natur (aus dem Englischen von Dirk Höfer; Matthes & Seitz Verlag)

    • „Der royale Narr“: Ein neues Buch über die Hohenzollern führt mitten rein in den Streit um die Entschädigungsforderungen. „Ob die Hohenzollern am Ende entschädigt werden müssen, entscheidet eben auch die Antwort auf die Frage, ob und wie stark sie der Nazityrannei, juristisch betrachtet, jene ‚erhebliche Vorschubleistung‘ gebracht haben. Machtans Buch nähert sich damit der Position der Hohenzollern an, dass dem nicht so sei.“
      Lothar Machtan, Der Kronprinz und die Nazis. Hohenzollerns blinder Fleck (Duncker&Humblot)
    • „Todgeweiht auf der Insel“: Unter Franco verboten, nun endlich auch auf Deutsch: Blai Bonets Roman Das Meer erzählt von einem Sanatorium für tuberkulosekranke Jugendliche auf Mallorca. „Leser von Das Meer werden eine ganz andere Seite Mallorcas kennenlernen. Hier, wo das Licht ’senkrecht wie ein Messer fällt‘, gedeiht der Tod.“
      Blai Bonet, Das Meer (Aus dem Katalanischen von Frank Henseleit; Kupido)

    • „‚Man arbeitet aktiv auf das Unglück hin und sieht zu, dass man ihm entkommt'“: Yanick Lahens’ Roman Sanfte Debakel entwirft in einem Mosaik das komplexe Porträt der haitianischen Gesellschaft. „Lahens beschreibt anhand mosaikartig ineinander gefügter Szenen das Leben von Personen unterschiedlicher Generation und sozialer Herkunft. Schnell, manchmal abrupt wechselt die Erzählperspektive. (…) Viele Stimmen führt Lahens zusammen und kann dadurch die komplexe Lage einer vielseitig manipulierten Gesellschaft spiegeln.“
      Yanick Lahens, Sanfte Debakel (aus dem Französischen von Peter Trier; Litradukt)

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