Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
- „Wenn das Ektoplasma fließt“: Im Dialog mit dem Jenseits: Lisa Morton geht der Geschichte der Séancen nach. Auch Algorithmen und Videokonferenzen spielen dabei eine Rolle. „Mortons Buch ist sorgsam recherchiert. Es ist reich an Beispielen für Experimente mit paranormalen Phänomenen. Anschaulich stellt die Autorin dar, wie selbst skeptische Wissenschaftler sich am Spiritismus und den Séancen abarbeiteten. “
Lisa Morten, Calling the Spirits. A History of Seances (Reaktion Books) - „Erst das System erzeugt die Lücke“: Jan Schröder vertieft sich in die Geschichte der Rechtsgelehrsamkeit. „Jan Schröders Buch fokussiert auf innerjuristische Entwicklungen, die aber selbstverständlich mit politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen interagieren.“
Jan Schröder, Recht als Wissenschaft. Geschichte der juristischen Methodenlehre in der Neuzeit (1500-1990) (C. H. Beck) - „Gefahren des Überwachungskapitalismus“: Es zählt der menschliche Vorteil: Gerd Gigerenzer blickt skeptisch auf die Entwicklung der digitalen Welt. „Gigerenzer erschließt dem Leser anhand plakativer Beispiele – etwa Dating-Plattformen oder automatisierten Autofahrens – ein breites Spektrum dessen, was gegenwärtig unter KI firmiert. Er veranschaulicht, welche Fehler die entsprechenden Algorithmen machen können – und für welche Falschinterpretationen wiederum Menschen anfällig sind.“
Georg Gigerenzer, Klick. Wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen (aus dem Englischen von Haine Kober; C. Bertelsmann)
- „Dieses Kratzen im Nacken“: Sasha Marianna Salzmann schreibt in ihrem zweiten Roman mit ruhiger Souveränität über Mütter und Töchter. „Salzmann wendet alles auf, was sie als begnadete Erzählerin kann, um etwas nachzubilden, über das man eigentlich nicht sprechen kann: Wie wenig Mütter und Töchter übereinander wissen.“
Sasha Marianna Salzmann, Im Menschen muss alles herrlich sein (Suhrkamp) - „Tücken des Tons“: Gaston Dorren hat ein Buch über die meistgesprochenen Sprachen geschrieben. Es ist so beglückend wie bedrückend. „Sprache verharrt nicht in Zeit und Raum, sie oszilliert und erzeugt unendliche Vielfalt, was auch heißt: unendliche Verwirrung. (…) Aber wie tief und weit die Kluft ist, die uns trennt – um davon eine Vorstellung zu bekommen, braucht man dieses Buch. Es ist sehr unterhaltsam geschrieben, und man erfährt ungeheuer viel. Aber es erfüllt, trotz seines heiter aufgeschlossenen Tons, auch mit Trauer, denn man begreift, wie mächtig und unentrinnbar der Fluch von Babel bleibt.“
Gaston Dorren, Die größten Sprachen und was sie so besonders macht (aus dem Englischen von Juliane Cromme; C.H. Beck) - „Das Latschen hat System“: Was bleibt vom postmodernen Schreiben? „Es dauert anfangs ein wenig, bis man sich einen provisorischen Überblick geschaffen hat, um nach ein paar Seiten wieder an einer Kreuzung verschiedenster Themen zu stehen. Die manchmal arg scholastische anmutende Trockenheit von Jarvolls Windungen und Wendungen wirkt in der brillanten Übersetzung von Matthias Friedrich fast spielerisch und frisch, ohne dass die ausgestellte Schwierigkeit des Originals versteckt oder geglättet würde.“
Svein Jarvoll, Die Melbourne-Vorlesungen. 40 Essays (aus dem Norwegischen von Matthias Friedrich; Verlag Urs Engeler)
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