Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Man fragt sich, wie Franzobel auf diesen Stoff gekommen ist“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

  • „Das Rauschen der Engelsflügel“: Zum Tod des polnischen Dichters Adam Zagajewski. Postum erscheint im April seine Poesie für Anfänger. „Sein Leben mag eine Mischung aus Überzeugung, Zufällen und chronologischen Launen gewesen sein, in seiner Dichtung wurde es zum exemplarischen Fall.“
  • „Anschreiben gegen die Gischt“: Christoph Ransmayrs Roman Der Fallmeister erzählt von der Welt nach dem Klimawandel. Und wie man als Autor dem Wasser Konkurrenz macht. „Auf jeder Seite werden Bilder entworfen und herbeizitiert, die Mythen der menschlichen Zivilisation berühren, und dies manchmal in erschlagender Fülle.“
    Christoph Ransmayr, Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten (S. Fischer Verlag)
  • „Späte Gerechtigkeit für die Ureinwohner“: Franzobels Roman Die Eroberung Amerikas erzählt vom Debakel des spanischen Floridazugs. „Die ganze Unternehmung gleicht einem Danse macabre, und man fragt sich, wie der österreichische Schriftsteller auf diesen Stoff gekommen ist. Die Frage beantwortete er selbst: Im Januar 2017 habe er eine Fernsehdokumentation über Amerika gesehen, ‚und ich hörte den Satz vom erfolglosesten spanischen Eroberungszug aller Zeiten, der hat mich interessiert‘.“
    Franzobel, Die Eroberung Amerikas (Zsolnay Verlag)
  • „Ein Hoch auf die Virtuosen der Beleidigung“: Marlon Grohn versucht sich mit neomarxistischem Pathos an der Ehrenrettung des Hasses im Internet. „Es gibt gute Gründe, diesem Buch keine Beachtung zu schenken, und einer davon ist sein Autor. Marlon Grohn versteht sich als Kommunist, schätzt die Sowjetunion und distanziert sich auf seiner Website scherzhaft von eigenen Beiträgen, die die ‚zahlreichen völlig gerechtfertigten Opfer des Stalinismus‘ verhöhnten. Für einen ernst zu nehmenden Diskurs hat man sich mit einer solchen Haltung erst mal disqualifiziert.“
    Marlon Grohn, „Hass von oben, Hass von unten“. Klassenkampf im Internet (Verlag Das Neue Berlin)

 

  • „Die Wiederverzauberung der Welt“: Ein Gespräch mit der Schriftstellerin Marion Poschmann über die Frage, was wir uns von den Bäumen abschauen können.
  • „Eine unsterbliche Seele“: Adam Zagajewski war Dissident, Exilant, Denker und immer ein großer Europäer. Jetzt ist der Dichter in Krakau gestorben. Ein Nachruf.

 

  • „„Ras doch nicht so, Jahr““: Sprachlaub von Martin Walser, dazu Aquarelle von Alissa Walser. „Martin Walser hat immer dazugehört auf seine Weise, einer von uns, das Gegenteil eines Einzelgängers, aber eigenständig bis ins Mark. Jetzt verschwendet er aber keine Zeit mit Aktualitäten, beziehungsweise nur mit Dingen, die ihn selbst interessieren.“
    Martin Walser, Sprachlaub (Rowohlt)
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