Das ist der Plan: Die Prolit Verlagsauslieferung und der fourierverlag veranstalten im Juni eine Buchausstellung für das Moderne Antiquariat. Warum? Das war Anlass für Fragen an Prolit-Vertriebsleiterin Sabine Klees:
Ihr Projekt im Juni soll die traditionelle MA – Ausstellung während der jährlichen Versandbuchhändlertage in Ulm ersetzen. Warum ist diese Ausstellung eigentlich weggefallen und warum übernimmt Prolit jetzt die Regie?
Sabine Klees: Es gibt dafür mehrere Gründe. Seit die Versandbuchhändlertage vom Bundesverband eCommerce organisiert wurden, hatte das Interesse der Aussteller nachgelassen, vermutlich aber auch, weil Ulm als auch Berlin als zu dezentral empfunden wurden und meist zwischen der Veranstaltung und den Buchtagen nur ein bis zwei Wochen lagen.
Ich dachte, es mag daran liegen, dass der Markt hat sich total gewandelt hat. Gibt es überhaupt noch gute Reste?
Aber ja! Aber Sie haben natürlich recht. Gerade deshalb gibt es immer wieder sehr gute Reste.
In einem stabilen Markt?
Für Prolit ist der MA-Markt seit Jahren nur minimalen Schwankungen unterworfen. Aber wir registrieren natürlich: Viel schneller als früher landet ein Titel im MA, weil er Platz für einen neuen machen muss. Denn in der Hauptsache hat sich der Kostendruck, und dazu gehören auch die Lagerkosten, verschärft.
Und das heißt für den Verlag und den Handel?
Dass heißt, dass ein Buch nicht „Ramsch“ wird, weil es im MA angeboten wird: Es kann im Gegenteil noch Werbung für den Verlag machen, einfach dadurch, daß es angeboten wird.
Und für wen planen Sie jetzt die neue MA-Ausstellung ?
Für alle im Handel, die Zusatz-Umsätze mit Modernem Antiquariat machen möchten, denn das garantiert das Moderne Antiquariat.
Neugierig bin ich schon, wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Fourier und Prolit?
Wir waren schon früh der Ansicht, daß es für das Moderne Antiquariat eine Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit den Kunden zwischen den Messen geben muß. Diesen Gedanken haben wir im Gespräch mit Lothar Wekel schon vor Jahren aufgegriffen und seither immer wieder darüber gesprochen. Das Ende der Buchausstellung bei den Versandbuchhändlertagen kam ja nicht überraschend. Das stand seit Jahren im Raum? Da lag es nahe, sich zusammenzutun.
Warum?
Die Veranstaltung in Eigenregie ist in gewisser Weise auch ein Dankeschön an diesen Teil der Branche. Die Händler im Modernen Antiquariat sowie die langjährigen Aussteller sind ja eine überschaubare kleine Gemeinde, alle kennen sich seit Jahren. Und wir hoffen, dass sich die Idee durchsetzt, künftig zwischen den beiden Buchmessen eine Begegnungsmöglichkeit zu bieten. Da Leipzig jetzt wegen Corona ausgefallen ist, wäre es umso schöner, wenn wir uns alle wenigstens am 5. Juni 2020 im Haus des Buches in Frankfurt sehen.
Die Fragen stellte Christian von Zittwitz