„Der Bildautor Helmut Spanner ist mit seinem Werk vermutlich in allen deutschsprachigen Kinderzimmern meiner Generation vertreten. Das Pappbilderbuch ist der Einstieg in die Bücherwelt, in unsere Sprache und damit lebenslange Bildung. Dass dieser Einstieg also erfolgreich gelingen kann, haben wir unter anderen Helmut Spanner und seinem Werk zu verdanken“, begründet Nina Dulleck die Entscheidung für den diesjährigen Preisträger.
In der Pressemitteilung heißt es: „Den Schritt von der dreidimensionalen Realität zum zweidimensionalen Bild als Anfang, die Welt in Büchern wieder zu erkennen und Gegenstände zu benennen, will Helmut Spanner den Kindern ermöglichen. Dieses Konzept, mit dem er das Genre ,Pappbilderbuch‘ wesentlich geprägt hat, liegt seinem Schaffen zu Grunde und führt dazu, dass er Gegenstände und Tiere so realistisch und detailgenau wie möglich darstellt. Besonders wichtig sind ihm dabei die abgebildeten Materialien: Der weiche Plüsch eines Teddybären scheint fühlbar, das Fell einer Katze verlockt zum Streicheln oder die Holzmaserung eines Tisches mutet an als sei sie mit den Fingerspitzen zu erspüren. Ein weiterer wichtiger Aspekt seines Schaffens ist, für Kinder Sprechanlässe zu schaffen und mit Bildern Geschichten zu erzählen, die Kinder nachvollziehen können.“
„Ich habe mich nach meinem Kunststudium damals ganz bewusst ausschließlich diesem Genre gewidmet, da es die Grundlagen im Umgang mit Büchern legt. Frau Dullek hat das verstanden“, bringt Helmut Spanner seine Freude über die Auszeichnung zum Ausdruck und führt weiter aus: „Ich freue mich sehr über diesen Preis, weil er von jemandem kommt, der selbst mit der Materie befasst ist und deren Arbeiten ich schätze.“
Im Juli 1976 unterzeichnete Helmut Spanner seinen ersten Verlagsvertrag bei Ravensburger und veröffentlichte noch als Student sein erstes Bilderbuch Meine ersten Sachen, das Ravensburger im Juli 2022 neu auflegt. Mit Ich bin die kleine Katze erschien 1981 seine erste Bilder-Geschichte, viele weitere Pappbilderbücher folgten, so auch 1993 Erste Bilder – Erste Wörter.
Der Goldene Pinsel ist ein von der Illustratorin und Autorin Nina Dulleck ins Leben gerufeneWürdigung im Bereich der Kinderbuchillustration. Im Regelfall wird sie alle zwei Jahre vergeben. Die Preisträger haben das 60. Lebensjahr vollendet und aus Sicht von Nina Dulleck „maßgebliche, illustratorische Beiträge für das deutschsprachige Kinderbuch geleistet. Der Goldene Pinsel möchte die Aufmerksamkeit auf den Illustrator lenken, ohne dessen Werk die Kindheit vieler nicht die gewesen wäre, die sie war und ohne die der Kinderbuchmarkt nicht der wäre, der er heute ist und in Zukunft sein wird.“ Weitere Informationen unter www.ninadulleck.de/der-goldene-pinsel.