Lange Nacht zum 33. Geburtstag des Verlags Das Arsenal

Vor genau 33 Jahren, am 14. Juli 1977, gründete Peter Moses-Krause in Berlin den Verlag Das Arsenal. Das wurde gestern Abend in der Tucholsky Buchhandlung in Berlin Mitte ausgiebig gefeiert.

Jörg Braunsdorf hatte dem Verlagsprogramm ein Schaufenster gewidmet und auch in der Buchhandlung stellte er ein ganzes Regal für die schön ausgestatteten Titel zur Verfügung. Ein Aufwand, der sich auszahlte: Trotz hochsommerlicher Temperaturen platzte seine vor sechs Wochen eröffnete Buchhandlung in der Tucholskystraße [mehr…] aus allen Nähten.

Jörg Braunsdorf,
Peter Moses-Krause (v.l.)

Voller Bewunderung für das volle Haus begrüßte der Verleger das Publikum, darunter zahlreiche Autoren des Verlags, die im Laufe des Abends in kurzen Lesungen neugierig auf das Verlagsprogramm machten. Hazel Rosenstrauch beispielsweise las nicht nur eigene Texte, sie entschied sich an diesem Sommerabend auch für eine Passage aus Ingrid Mylos Skizzen „Männer in Wintermänteln“, zu denen sie das Vorwort verfasst hat.

Das Arsenal hatte Moses-Krause 1977 als eine „Waffenkammer“ der Aufklärung gegründet. Doch von dem Anspruch mit Literatur in die Politik einzugreifen, habe man sich bald verabschiedet, erzählte Peter Moses-Krause. Geblieben ist das genussvolle aufklärerische Büchermachen eines Verlegers aus Leidenschaft.

Moses-Krause geriet ins Schwärmen als er über Kurt Tucholsky sprach und dessen feuilletonistische Freunde und Zeitgenossen, denen er in seinem Programm viel Platz einräumt: Franz Hessel, Arthur Eloesser, Hans Siemsen, Béla Balász und Victor Auburtin, von dem er sich sogar eine Werkausgabe leistet. Drei Bände sind bereits erschienen, der vierte Die Hirtenflöte sowie Feuilletons aus dem Berliner Tagblatt 1911-1928 ist in Vorbereitung.

Ein mühsames Unterfangen für einen kleinen Verlag. So manches Projekt drohe an den finanziellen Mitteln zu scheitern, räumte Moses-Krause ein. Dennoch bleibt er gelassen. Wir machen die falschen Bücher. Ja! Aber „jeder Gebildete sollte sie besitzen!“, empfiehlt er in seiner Verlagsvorschau und ruft dem Publikum zu: „Pass auf, Leser, du kommst auf deine Kosten!“

ML

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