Performances am 5. und 6. November in der Lettrétage Berlin: Gemeinsames Forum für Taube und hörende Autorinnen und Autoren

TextKörper – KörperText – unter dieser Überschrift bringt die Lettrétage, Literaturhaus für die die freie Literaturszene in Berlin, Taube und hörende Autorinnen und Autoren zusammen. Das Projekt widmet sich der Frage, wie eine künstlerische Zusammenarbeit gelingen kann, obwohl oder gerade weil die Autor*innen einander als Literaturschaffende mit denkbar ungleichen Voraussetzungen begegnen.

In Kooperation mit der Initiative handverlesen hat die Lettrétage daher Taube und hörende Autor*innen eingeladen, in einen künstlerischen Austausch zu treten, um eine gemeinsame literarische Sprache zu finden. Ihre im Rahmen eines fünftägigen Produktionsworkshops Anfang Oktober entstandenen explorativen Performances präsentieren sie am 5. und 6. November der Öffentlichkeit. Die künstlerische Leitung hat Franziska Winkler, Mitbegründerin der Literaturinitiative „handverlesen“, inne. An zwei Abenden bringen die Projekt-Teilnehmer*innen, darunter vier Taube und zwei hörende Autor*innen sowie ein Sound Designer, literarisch-performative Stücke auf die Bühne, die sich zwischen visueller Poesie, Gebärden- und Soundperformance, Tanz und geschriebenem Wort bewegen. Mit dabei sind Anna Hetzer, Tim Schwerdter, Jan Kress, Dana Cermane, Laura-Levita Valyte, Jonathan Savkin und Tabea Xenia Magyar. Die Veranstaltungen finden in deutscher Laut- und Gebärdensprache statt und werden vollständig gedolmetscht. Beginn ist jeweils um 18:30 Uhr in der Lettrétage (Veteranenstraße 21, 10119 Berlin), der Eintritt ist kostenlos.

TextKörper – KörperText zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht nur ein barrierefreies Angebot für ein Taubes Publikum schafft, sondern explizit Taube Berliner Literaturschaffende dazu einlädt, gemeinsam und auf Augenhöhe mit hörenden Berliner Autor*innen künstlerisch zu arbeiten“, beschreibt Katharina Deloglu, Co-Leiterin der Lettrétage, das Projekt und ergänzt: „Zugleich eröffnet Literatur in Gebärdensprache durch ihren performativen Ausdruck dem hörenden Publikum ganz neue literarische Welten, die wir erst durch Taube Autor*innen entdecken können. Durch die Zusammenarbeit mit der Literaturinitiative ‚handverlesen‘, die bereits 2019 mit einem Vorgängerprojekt begann, haben wir seither viel von Tauben Literaturschaffenden lernen können und möchten dies auch weiterhin tun. Denn Diversität und Inklusion müssen Schritt für Schritt erarbeitet werden.“

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