Mit 10.000 Euro dotiert Der erstmals vergebene Günter Grass-Preis geht an Ulrike Edschmid

Ulrike Edschmid (c) Sebastian Edschmid

Am 10. Juni wird erstmals der Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck verliehen, bei dem künftig alle zwei Jahre ein:e Autor:in für das Lebenswerk geehrt wird. Die Jury besteht größtenteils aus Autor:innen des Lübecker Literaturtreffens. Die Preisträgerin rückwirkend für 2021 steht nun fest: Es handelt sich um die 1940 in Berlin geborene Schriftstellerin Ulrike Edschmid. Sie nimmt den Preis am Freitag, 10. Juni, um 20 Uhr im Audienzsaal des Lübecker
Rathauses von Bürgermeister Jan Lindenau entgegen.

Im Anschluss folgen eine Laudatio durch die Journalistin, Autorin und Filmkritikerin Verena Lueken, eine Lesung aus dem Werk von Ulrike Edschmid durch Autor:innen des Lübecker Literaturtreffens sowie Musik von Johann Sebastian Bach, vorgetragen durch Barbara Köbele an der Barockvioline sowie Hans Jürgen Schnoor am Cembalo.


Edschmid studierte Literaturwissenschaften und absolvierte ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Bevor sie sich als freie Schriftstellerin der Literatur widmete, arbeitete sie in Frankfurt am Main als Lehrerin. Sie verfasste zahlreiche Romane wie Verletzte Grenzen. Zwei Frauen, zwei Lebensgeschichten (1992), Das Verschwinden des Philip S. (2013) oder Ein Mann, der fällt (2017).

Die Jury, bestehend aus den Autor:innen des Lübecker Literaturtreffens Dagmar Leupold, Sherko Fatah, Norbert Niemann, Fridolin Schley, Tilman Spengler, Feridun Zaimoglu und dem Leiter des Günter Grass-Hauses Dr. Jörg-Philipp Thomsa, begründete ihre Entscheidung mit den Worten:

„Ulrike Edschmids Bücher sind von einer fesselnden Intensität, die ihre Zeitzeugenschaft durch persönliche Zugänge lebendig werden lässt und zugleich in einer so präzisen wie dezenten Sprache verdichtet. Dieses Ineinander von stofflicher Dringlichkeit und ästhetischer Beherrschung ermöglicht eine gesellschaftskritische Durchdringung mit den besonderen Wirkkräften der Literatur.“


Der Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck ist mit 10.000 Euro dotiert. Er löst den „Günter Grass-Preis von Autoren für Autoren“ ab, der seinerzeit von den Teilnehmer:innen des Lübecker Literaturtreffens vergeben und finanziert wurde. Die Auszeichnung soll künftig im Wechsel mit dem Thomas Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste vergeben werden, der wiederum im Wechsel mit München alle zwei Jahre in Lübeck verliehen wird. Damit würde die Strahlkraft von Lübecks Rolle als Literatur-
stadt verstärkt und gleichzeitig der kulturellen Bedeutung des Werks von Günter Grass entsprochen, so Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau. „Es ist uns als Hansestadt Lübeck wichtig, das Gedenken an das bedeutende Werk des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass wach zu halten und Lübeck als Stadt der historischen und zeitgenössischen Literatur zu positionieren.“

 

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