Für seinen Roman "Vor uns das Meer. Drei Jugendliche, drei Jahrzehnte, eine Hoffnung" (übersetzt von Meritxell Janina Piel, Hanser Verlag) Der Jugendliteraturpreis „Buxtehuder Bulle“ geht an Alan Gratz

Der 50. Buxtehuder Bulle des Erscheinungsjahres 2020 geht an Alan Gratz. Der US-amerikanische Autor erhält für seinen Roman Vor uns das Meer. Drei Jugendliche, drei Jahrzehnte, eine Hoffnung (übersetzt von Meritxell Janina Piel, Hanser Verlag) den mit 5.000 Euro und einer Stahlplastik in Form eines Bullen dotierten Jugendliteraturpreis.

Alan Gratz

Die aus elf jugendlichen und elf erwachsenen Leserinnen und Lesern bestehende Jury liest rund 80 Neuerscheinungen und bewertet alljährlich im Sommer die Shortlist – in diesem Jahr waren es acht nominierte Titel – und vergibt ähnlich wie beim Eurovision-Songcontest Punkte.

Spannung bei der Auszählung: In einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Favoriten der Jugendlichen, Falling Skye. Kannst du deinem Verstand trauen? (Coppenrath) von der deutschen Autorin Lina Frisch setzte sich der Favorit der Erwachsenen knapp durch. Das Buch der bereits zum zweiten Mal nominierten Kerry Drewery Der Papierkranich  (Arctis Verlag) landete punktgleich auf Platz zwei.

Ebenfalls nominiert waren: Badeeah Ahmed Hassan „Eine Höhle in den Wolken. Dem IS entkommen“ (Cbt Verlag), Karen M. McManus „The Cousins“ (cbj-Verlag), Ben Oliver „The Loop. Das Ende der Menschlichkeit“ (Carlsen), Nena Tramountani „City of Elements. Die Macht des Wassers“ (Oetinger) und Lutz van Dijk „Kampala – Hamburg“ (Querverlag).

Darum geht es im Siegertitel: Josef ist elf Jahre alt als er 1939 mit seiner Familie aus Deutschland vor den Nazis fliehen muss. Isabel lebt im Jahr 1994 in Kuba und leidet Hunger – auch sie begibt sich auf eine gefährliche Reise in das verheißungsvolle Amerika. Und der zwölfjährige Mahmoud verlässt im Jahr 2015 seine zerstörte Heimatstadt Aleppo, um in Deutschland neu anzufangen. Alan Gratz verwebt geschickt und ungemein spannend die Geschichten und Schicksale dreier Kinder aus unterschiedlichen Zeiten. Er erzählt unsentimental und gerade dadurch ergreifend.

„Flucht, Heimatlosigkeit und die Suche nach dem eigenen Ich – das sind bereits seit ein paar Jahren immer wieder Themen nominierter Titel. Ein Thema aktueller den je“, sagt die bei der Hansestadt für den Buxtehuder Bullen zuständige Ulrike Mensching.

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