"Es  ist an der Zeit, dass solide und gesunde Unternehmen vor den Unsicherheiten des Gewerbemietvertragsrechts geschützt werden müssen“ Berlin: Reisebuchhandlung Schropp erhält nach 20 Jahren die Kündigung

Regine Kiepert: „Wir rechneten mit dem Ausklingen der Pandemie Ende des Sommers mit einen Umsatzaufschwung. Nun stehen stattdessen die schwierige Suche nach neuen Räumen und die gewaltigen Kosten eines Umzugs im Vordergrund“

 

Die Reisebuchhandlung Schropp ist eine der ältesten Buchhandlungen Berlins – sie wurde im Jahr 1742 gegründet, als Simon Schropp von Friedrich dem Großen die Erlaubnis erhielt, mit Landkarten zu handeln. 2017 konnte noch mit Bürgermeister Michael Müller und der Kulturministerin Monika Grütters das 275. Firmenjubiläum gefeiert werden.

Jetzt ist Regine Kiepert, der Inhaberin der Berliner Traditionsbuchhandlung, nicht mehr zum Feiern zu Mute: Nach 20 Jahren in der Hardenbergstraße kam jetzt die Kündigung. Die Buchhandlung, eine der wenigen Spezialbuchhandlungen zum Thema Reise, die es noch in Deutschland gibt, soll nun einer Kunstgalerie weichen.

Das ist ein herber Rückschlag für Regine Kiepert: „Nach vielen schwierigen Corona-Monaten, in denen die Nachfrage an Reiseführern und Landkarten dramatisch eingebrochen war, blickten wir wieder hoffnungsvoll in die Zukunft und rechneten mit dem Ausklingen der Pandemie Ende des Sommers mit einem Umsatzaufschwung. Nun stehen stattdessen die schwierige Suche nach neuen Räumen und die gewaltigen Kosten eines Umzugs im Vordergrund. Es braucht einen schönen 200 qm Ladenraum in zentraler Lage.“ Jetzt hofft sie auch auf Hilfe aus der Politik: „Es  ist an der Zeit, dass solide und gesunde Unternehmen vor den Unsicherheiten des Gewerbemietvertragsrechts geschützt werden müssen.“ Die Hoffnung jedenfalls gibt sie nicht auf: „Drücken Sie uns die Daumen, dass wir einen schönen, neuen Standort finden und dass endlich wieder gereist werden kann. Mein persönliches Ziel ist es, das 300. Jubiläum der Buchhandlung Schropp im Jahr 2042 noch irgendwie mitzuerleben! Schauen wir mal, dann bin ich 84 …“

Kommentare (1)
  1. Sehr geehrte Damen und Herren, nachdem ich heute lesen musste, dass ich Sie möglicherweise in den nächsten Jahren nicht mehr in der Nähe finden kann, nur ein kurzer und wahrscheinlich überflüssiger Hinweis: Die Räume der früheren Commerzbank-Filiale Kurfürstendamm Bushaltestelle Agathe-Lasch-Platz stehen leer; der Eigentümer, der wahrscheinlich eine nicht vertretbare Miete verlangt sucht angeblich selbst einen neuen Mieter.

    Mit besten Grüßen

    Klaus Bepler

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