"Uneitel, zuverlässig, engagiert, zupackend – und immer solidarisch für Frauen" Doris Hermanns ist BücherFrau des Jahres 2021

Doris Hermanns (Foto: Sharon Adler)

Die Autorin, Übersetzerin, Herausgeberin und Redakteurin Doris Hermanns wird als BücherFrau des Jahres 2021 ausgezeichnet. Damit ehren die BücherFrauen sie „als Kämpferin für die Sichtbarmachung von Frauen und ihrem Werk und würdigen ihr jahrelanges, ehrenamtliches Engagement für das Netzwerk“, wie sie heute mitteilen.

Beim digitalen Treffen des Erweiterten Vorstands am 24. April standen zwei Wahlen an: Zum einen stimmten die BücherFrauen mit großer Mehrheit für Doris Hermanns als BücherFrau des Jahres 2021. Zum anderen wurde „Die BücherFrau der Zukunft“ zum Jahresthema 2022 gewählt.

Doris Hermanns wurde 1961 in Bardenberg bei Aachen geboren. Sie hat 25 Jahre als Antiquarin in den Niederlanden gelebt. Erst arbeitete sie als Angestellte in einem Antiquariat in Utrecht, bevor sie nach sechs Jahren das Antiquariat Vrouwenindruk in Amsterdam übernahm, das in Bücher von und über Frauen spezialisiert war, und das sie später nach Utrecht umgezogen hat. Seit 2015 lebt und arbeitet sie in Berlin als Autorin, Publizistin, Redakteurin und Übersetzerin.

In ihrem gesamten Schaffen steht die Sichtbarmachung von Frauen und ihrem Werk stets im Vordergrund. Dabei hat sie sich auf Biographien spezialisiert: Eine solche verfasste sie über die Schriftstellerin und Tierbildhauerin Christa Winsloe (Meer­ katzen, Meißel und das Mädchen Manuela, AvivA). Außerdem schreibt sie für die Datenbank femBio.org regelmäßig Porträts von Frauen. Seit 2000 ist sie in der Redaktion der Virginia Frauenbuchkritik, seit 2012 in der Redaktion des Online­ Magazins AVIVA­Berlin.de. Sie ist die Herausgeberin der Anthologie niederländischer Autorinnen Wär mein Klavier doch ein Pferd (edition fünf) und übersetzt aus dem Niederländischen und Englischen, zuletzt zum Beispiel Mietmutterschaft: Eine Menschenrechtsverletzung von Renate Klein (Marta Press). Beim Verbrecher Verlag erschien Bibliodiversität. Manifest für unabhängiges Publizieren von Susan Hawthorne, das sie übersetzt und mit einem Nachwort versehen hat.

Neben alldem ist sie Herausgeberin der Feuilletonsammlung Auto­Biographie und andere Feuilletons von Christa Winsloe sowie Herausgeberin und Übersetzerin von Sixty to Go. Roman vom Widerstand an der Riviera von Ruth Landshoff­Yorck. Im Frühjahr hat sie den Roman Christian Voß und die Sterne aus dem Jahr 1947 von Hertha von Gebhardt neu herausgegeben (AvivA), an deren Biographie sie derzeit arbeitet. Im Herbst erscheint im Querverlag ein kleines Erinnerungsbuch an Renate von Gebhardt, im nächsten Frühjahr ein Buch über deutschsprachige Schrift­stellerinnen im Exil in Großbritannien 1933 – 45 (AvivA).

Doris Hermanns ist seit Jahrzehnten eine unermüdliche Bücherfrau. Selbst von den Niederlanden aus engagierte sie sich für das Netzwerk und nahm regelmäßig an regionalen wie überregionalen Treffen teil. In der Berliner Städtegruppe ist sie immer wieder in verschiedenen Funktionen aktiv, zuletzt bis 2020 als Städtesprecherin. Im Verein ist sie dafür bekannt, stets dort anzupacken, wo praktische Unterstützung nötig ist.

Aktuell betreut sie im BücherFrauen-Blog die Reihe „Drei Frauen – drei Bücher“ und befeuert so das literarische Gespräch unter den BücherFrauen. Daneben interviewt sie in diesem Jahr monatlich Verlegerinnen unabhängiger Verlage und macht diese somit innerhalb wie außerhalb des Netzwerks bekannt. Außerdem schreibt sie jedes Jahr einen Beitrag zum Tag der Bücherverbrennung über eine Autorin, deren Werke während der nationalsozialistischen Zeit verboten waren.

„Doris Hermanns ist jederzeit bereit, ihr Wissen über feministische Aspekte in der Literatur, ihre Leidenschaft für Frauenbiographien und ihre sprachliche und organi­ satorische Kompetenz den BücherFrauen zur Verfügung zu stellen. Sie ist ein großes Geschenk für diesen Verein: uneitel, zuverlässig, engagiert, zupackend – und immer solidarisch für Frauen“, so die BücherFrauen.

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