Dr. Hans-Karl von Kupsch, langjähriger Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, ist – wie wir heute erfahren – am Wochenende im Alter von 84 Jahren gestorben.
Wir trauern um einen Mann, der fast dreißig Jahre mit großer Tatkraft die Geschicke unseres Verbandes gelenkt hat. Und wir trauern um einen Freund, der mit großem Lebensmut seit vielen Jahren schon seiner schweren Lungenerkrankung getrotzt hat. Seinen Geburtstag am 7. März konnte und wollte er aber noch feiern, auch wenn er uns danach gestand: „Gut geht es mir nicht, kann selbst mit bei voller Sauerstoff-Dröhnung nicht mehr laufen, nur noch Sessel, Bett und Rollstuhl.“
Bastei Lübbe-Vorstandsmitglied Klaus Kluge erinnert hier an seinen ersten „Chef“, „froh, ihn kurz vor der Messe noch einmal gesehen zu haben, und das ist auch schon zu lange her.“ Er ruft seinem Freund nach:
„Lieber Hans-Karl, die Nachricht von deinem Tod trifft mich sehr. Wir wussten, dass die letzten Wochen und Monate schwer für dich und deine Familie waren, wir hatten Hoffnung geschöpft zwischendurch und waren uns doch bewusst, dass es nur geschenkte Tage waren. Nun also bist du fort. Was bleibt, ist die Erinnerung. Unsere erste Begegnung im Großen Hirschgraben im Sommer 1984, es war ein heißer Tag, du in Schlips und Kragen (fast entschuldigend: ich komme gerade vom OB), ich in Jeans und Polohemd. Dein fast väterliches Wohlwollen mit dem jungen Hochschulabsolventen, der sich nicht um Verbandsusancen scherte. Dein Zutrauen in Projekte, die Andere lieber schon im Keim erstickt hätten. Dann, jenseits des Protokolls, die Begegnung mit Künstlern in der Galerie von Kupsch; du hast mein Interesse an moderner Kunst geweckt, bei dir habe ich meine ersten Bilder und Plastiken gekauft. Die Abende, später, in Todnauberg mit Hilde, dem Hund, unseren Kindern. Alles war immer von großer Nähe getragen. Du, lieber Hans-Karl, hast mir den Weg in die Welt der Buchhandlungen und Verlage geebnet, ich habe dir viel zu verdanken. Lass es dir gut gehen, wo immer du jetzt bist. Wir vermissen dich.
Dein Klaus“