Der Verleger Hans Altenhein feiert heute seinen 90. Geburtstag. Im Darmstädter Echo ist eine ausführliche Würdigung des Jubilars erschienen.
Hans Altenhein leitete von 1973 bis zum Luchterhand-Verkauf im Jahr 1987 den Verlag in Darmstadt, den er zu einer Ost-West-Drehscheibe entwickelte: Viele namhafte DDR-Autoren fanden von hier aus ihre Leser im Westen, viele Westautoren (sofern die Zensur der DDR nicht ein Machtwort sprach) ihre Leser in der DDR. Nachzulesen ist das im Detail in Konstantin Ulmers empfehlenswerten Buch VEB Luchterhand? Ein Verlag im deutsch-deutschen literarischen Leben – Ch. Links.
Hans Altenhein ging in Weidenau ins Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium in den „Förderkurs“ und holte 1947 sein Abitur nach. Danach begann er mit dem Studium der Germanistik und Anglistik in Köln. Seine Doktorarbeit trägt den Titel Die Rolle des Geldes im bürgerlichen Schauspiel des 18. Jahrhunderts.
Nach dem Studium ging er nach Stuttgart für eine Buchhändlerlehre in die Weise’sche Hofbuchhandlung und legte dort den Grundstein für seine erfolgreiche Laufbahn als Verleger. Bevor er Luchterhand leitete, hatte er bei S. Fischer die Fischer-Bücherei aufgebaut und geleitet.
„Altenhein betrieb den literarischen Austausch mit leiser Hartnäckigkeit. Bei seinen Reisen in die DDR, erinnert er sich, war es sein Vorteil, dass er ohne Angst agierte. Auch wenn er als Klassenfeind galt, fand er Partner für unverkrampfte Gespräche. Und er wusste auch, wann in Verhandlungen Härte wichtiger war als Diplomatie. ‚In erster Linie habe ich mich um die Autoren gekümmert’, erinnert er sich. Dann kamen die Verhandlungen mit den Verlagen, freilich auch mit dem Kulturministerium der DDR. Es gab damals wenige so intime Kenner der DDR-Kulturpolitik“, heißt es in der Würdigung von Johannes Breckner im Darmstädter Echo.
Luchterhand wurde schließlich an den niederländischen Kluwer-Konzern verkauft, der literarische Teil ging an die Arche-Verlegerinnen Elisabeth Raabe und Regina Vitali. Altenhein blieb der Buchbranche verbunden: Er war Vorstand des Deutschen Literaturfonds in Darmstadt, unterrichtete an den Hochschulen in Darmstadt und Mainz, für ihn 15 glückliche Jahre an der Universität, und „inzwischen weitere 15 Jahre mit Schreiben“, die er BuchMarkt sagte.
Herzliche Glückwünsche, lieber Herr Altenhein, auch von der gesamten BuchMarkt-Redaktion!
Kontakt: hans.altenhein@t-online.de
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