Berliner Verlagspreise gehen an InterKontinental Verlag und Lukas Verlag Großer Berliner Verlagspreis für Edition Tiamat

Heute Mittag wurde der Berliner Verlagspreis 2023 im Deutschen Theater Berlin verliehen. Mit dem Großen Berliner Verlagspreis, dotiert mit 35.000 Euro, wird die Edition Tiamat geehrt, die zwei mit jeweils 15.000 dotierten Berliner Verlagspreise gehen an den InterKontinental Verlag und den Lukas Verlag. Ebenfalls nominiert für den Berliner Verlagspreis 2023 waren der Alexander Verlag Berlin, der eta Verlag und der Verlag Weltkiosk, sie erhielten jeweils eine Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro.

Klaus Bittermann, Frank Böttcher (Lukas Verlag) , Venice Trommer, Stefanie Hirsbrunner und Karla Kutzner (InterKontinental Verlag) © Schirin Moaiyeri

In ihrer Laudatio auf die Edition Tiamat gratulierte Jurymitglied Gesa Ufer dem Verleger Klaus Bittermann und hob hervor: „Der Spaß am Subversiven, an der Provokation und dem konstruktiven Spott gehören fest zum Verlagsprogramm, genauso wie profunde Auseinandersetzungen mit erstarkendem Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus, wie er gerade in diesen Tagen wieder traurige Aktualität erfährt. Es sind Verlage wie die Edition Tiamat, die die literarische Landschaft Berlins vielfältig und kostbar machen. Und Verleger wie Klaus Bittermann, die mutige Entscheidungen treffen, die Grenzen verschieben, unbequeme Fragen stellen und die uns immer wieder aufs Neue überraschen und herausfordern.“

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey bezeichnete in ihrem Grußwort Berlin als Deutschlands Verlags- und Buchmetropole. „Mit etwa 10.000 Neuerscheinungen im Jahr liegt Berlin noch vor München oder Frankfurt. 2.000 Unternehmen mit 8.500 Beschäftigten in der Buch- und Verlagsbranche erwirtschaften hier rund eine Milliarde Umsatz. Das sind zwölf Prozent der Umsätze in ganz Deutschland“, sagte sie. „Allerdings sind der Buchmarkt und das Verlagswesen sehr viel mehr als ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor. Gerade in Zeiten, die von Krisen und Fake-News gekennzeichnet sind, kommt der Literatur und den Medien die besondere Rolle zu, verlässlich gut recherchierte und unabhängige Informationen bereitzustellen. Die diesjährige Shortlist für den Berliner Verlagspreis zeigt beeindruckende, auch gesellschaftlich wichtige Werke und die große Bandbreite der Berliner Verlage.“ Außerdem ging Franziska Giffey auf den Erfolg des diesjährigen Berliner Bücherfestes ein und kündigte an, das Projekt auch im nächsten Jahr zu fördern.

Kultursenator Joe Chialo ging auf die gesellschaftliche Verantwortung der unabhängigen Verlage ein. Sie seien nicht nur eine besonders schöne Errungenschaft des Verlagswesens, die man sich gönnen kann, sagte er. „Nein – sie haben eine wichtige Funktion, sie sind Orte an denen Geschichte und Demokratie gemacht – und letztlich auch ‚geschrieben‘ wird.“

Zur diesjährigen Jury gehörten: Nina Bußmann (Autorin), Julia Dürr (Designerin / Illustratorin), Gerrit Schoof (Buchhandlung Der Zauberberg), Gesa Ufer (freie Autorin und Hörfunkjournalistin), Johann Ulrich (avant-verlag) und Julia Weis (Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg).

Der mit insgesamt 68.000 Euro dotierte Berliner Verlagspreis wird seit 2018 von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam vergeben. Das Projektmanagement liegt beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. Für den Preis konnten sich vom 12. Mai bis zum 7. Juli 2023 alle Verlage mit einem Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro und einem Berliner Firmensitz bewerben. Von der Vergabe ausgeschlossen sind Verlage, die sich mehrheitlich im Besitz einer  Verlagsgruppe befinden – sofern diese mehr als zwei Millionen Euro Gesamtumsatz erwirtschaftet. 2022 wurden der avant-verlag, der Verlag Ciconia Ciconia und der Elfenbein Verlag ausgezeichnet.

 

 

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