Veranstaltungen Lesefest in Frankfurt nach 14 Tagen glanzvoll beendet

Gestern wurde nur rund 100 Meter vom Main, auf dem am 15. April die neunte Auflage von Frankfurt liest ein Buch mit einer Schiffslesung voreröffnet wurde, das Lesefest in der Evangelischen Akademie auf dem Römerberg beendet.

Thorsten Latzel, Direktor der Akademie, begrüßte als Hausherr die Gäste im schönen Panoramasaal. „Anna Seghers‚ Roman Das siebte Kreuz beschreibt die Flucht von sieben Häftlingen aus dem KZ Westhofen in sieben Tagen und sieben Kapiteln. Der letzte Satz des Buches heißt ‚Wir fühlten alle, wie tief und furchtbar die äußeren Mächte in den Menschen hineingreifen können bis in sein Innerstes, aber wir fühlten auch, dass es im Innersten etwas gab, was unangreifbar war und unverletzbar.’ Das bedeutet: Widerstand ist möglich, ein sehr aktueller Schlusssatz.“ Latzel bezeichnete den Roman als Seelenspiegel eines Einzelnen, nämlich des Protagonisten Georg Heisler. Aber er sei auch der Seelenspiegel einer starken Frau – der Autorin Anna Seghers.

Als prominenter Gast übernahm die Schauspielerin Gudrun Landgrebe die Abschlusslesung unter der Überschrift Das siebte Kreuz bleibt leer. Georg Heisler gelingt als Einzigem die Flucht. So bleibt eine Hoffnung in all der Dunkelheit und all dem Grauen.

Im Anschluss an die Veranstaltung signierte Gudrun Landgrebe gerne Bücher, die in diesem Jahr mit einem besonderen Stempel versehen wurden.

Die Vorsitzende des Vereins Frankfurt liest ein Buch, Sabine Baumann, zog eine positive Bilanz. In den vergangenen zwei Wochen kamen etwa 14.000 Menschen zu den über 120 Veranstaltungen rund um Anna Seghers’ Roman Das siebte Kreuz, Aufbau Verlag. Sie fanden an mehr als 100 Orten nicht nur in Frankfurt, sondern auch in Offenbach, Bad Homburg, Wiesbaden, Eschborn, Gießen, Neu-Isenburg und erstmals in Mainz und Worms beispielsweise in Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen, Kirchen Theatern, Museen und privaten Salons statt. Neben Lesungen gab es Diskussionen und Vorträge, Theater- und Kinovorstellungen, Exkursionen und Stadtrundgänge sowie zwei Ausstellungen.

115 Kooperationspartner und viele Förderer sorgten für ein erneut gelungenes Lesefest, das am 92. Geburtstag von Anna Seghers’ Sohn Pierre Radvanyi, der selbst an einigen Veranstaltungen teilgenommen hatte, beendet wurde.

JF

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