„Von Amazonen bis Zaglossus – Frauenbuchläden und Frauen- und Lesbenverlage“, so lautete das Thema einer Podiumsdiskussion zu dem die Berliner BücherFrauen am Mittwochabend ins Literaturhaus eingeladen hatten.
Anlässlich von 50 Jahre 1968 blickte die Autorin und Übersetzerin Doris Hermanns im Gesprächmit Ilona Bubeck, Mitbegründerin und Verlegerin des Querverlags, auf die Frauenbewegung und die Geschichte von Frauenbuchläden sowie Frauen- und Lesbenverlagen zurück. „Es ging anfänglich darum, Texte überhaupt zugänglich zu machen“, so Doris Hermanns. Die Gründung des ersten Frauenverlages sei daher ein wichtiger Schritt gewesen. „Es bestand nicht explizit der Wunsch, einen Verlag zu machen, sondern es war wichtig, Bücher, die uns gefehlt haben und die aus der Frauenbewegung herauskamen, zu verlegen“, betonte auch Ilona Bubeck. „1974 gab es die erste Frauenverlagsgründung und 1975 die ersten Frauenbuchläden. Durch diese Frauenbuchläden konnten die Bücher auch verkauft werden.“
Der Verlag Frauenoffensive sei damals aus dem Zusammenschluss von 18 Münchener Feministinnen entstanden, die zusammen Texte herausgeben wollten. Gleich das erste Buch habe den Nerv der Zeit getroffen: Verena Stefans Häutungen wurde ein Bestseller und ermöglichte so die Finanzierung weiterer Bücher.
Mit Lillemors Frauenbuchladen habe dann im November 1975 in München Deutschlands erster Frauenbuchladen seine Türen geöffnet, so die Referentinnen. Nur zwei Wochen später sei in Berlin der Frauenbuchladen Labrys und 1976 Lilith an den Start gegangen, denen in den nächsten Jahren auch in anderen Großstädten an die 40 weitere Frauenbuchläden folgten. Heute gebe es nur noch vereinzelte Frauenbuchläden, deren Themenspektrum sich erweitert habe. Im März 2013 sei zudem mit Fembooks, die erste Internetbuchhandlung für feministische, emanzipatorische und queere Literatur an den Start gegangen.