In der Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin stellte der Vorstand des Medienkonzerns heute die Geschäftszahlen für 2018 vor. „2018 war ein erfolgreiches Geschäftsjahr für Bertelsmann. Wir haben unseren Umsatz gesteigert, das organische Wachstum erneut verbessert und zum vierten Mal in Folge ein Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro erzielt“, betonte der Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe.
Angetrieben von der positiven Entwicklung seiner Digitalgeschäfte sowie Kreativerfolgen wie Michelle Obamas Autobiografie Becoming verzeichnete der Konzern 2018 das stärkste organische Wachstum seit sechs Jahren.
Die Verlagsgruppe Penguin Random House behauptete in Deutschland ihre marktführende Stellung; das Unternehmen wuchs sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis. Penguin Random House platzierte 386 Titel auf den Spiegel-Bestsellerlisten, 20 davon auf Platz eins. Meistverkaufter Titel war Michelle Obamas Autobiografie Becoming. Die Verlagsgruppe erwarb im Berichtsjahr den Audio Verlag und baute damit ihr Hörbuchangebot auch akquisitorisch aus.
CEO Markus Dohle freute sich, dass Penguin Random House das „weltweit mit Abstand erfolgreichste Buch des Jahres“ veröffentlichen konnte. Michelle Obamas Becoming sei in 22 Ländern in Penguin Random House-Verlagen veröffentlicht worden. Darüber hinaus seien die Rechte in 34 weitere Länder verkauft worden. Nach dem globalen Erscheinungstermin am 13. November 2018 gingen in den sechs Wochen bis zum Jahresende weltweit 7,5 Millionen Exemplare über den Ladentisch. Mittlerweile habe sich Becoming allein in den Ländern, in denen Penguin Random House–Verlage den Titel veröffentlicht haben, nahezu 10 Millionen Mal verkauft. Und der Erfolg hält an. Michelle Obama sei gerade wieder auf Lesereise und werde auch nach Europa kommen. „Michelle Obamas Buch hat meiner Einschätzung nach das Potenzial die größte Memoir aller Zeiten zu werden“, betonte Dohle.
Random House hat sich aber nicht nur die Weltrechte an der Autobiographe der First Lady gesichert, sondern auch an den Memoiren von Präsident Barack Obama. Ein Erscheinungstermin stehe noch nicht fest, doch er hoffe, dessen Buch am Ende des Jahres zu veröffentlichen, so Dohle. Der CEO blickt denn auch zuversichtlich in die Zukunft. „Wir hatten bereits ein sehr gutes erstes Quartal“, sagte er.
Zwar lag das Konzernergebnis mit 1,1 Milliarde leicht unter dem Vorjahreswert, es überschritt aber bereits zum viertel Mal in Folge die Milliarenschwelle.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz von Bertelsmann im vergangenen Jahr auf den höchsten Wert seit 2007. Er verbessert sich um 2,8 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 17,2 Mrd. Euro) – trotz negativer Wechselkurseffekte. Maßgebliche Treiber waren die RTL Group, die einen neuen Rekordumsatz verbuchte, Penguin Random House, BMG, Arvato sowie die Bertelsmann Education Group. Das organische Wachstum betrug 2,7 Prozent; die Wachstumsplattformen des Konzerns – insbesondere die Digitalaktivitäten von RTL Group und Gruner + Jahr, Fremantle, BMG, Arvato SCM, Arvato Financial Solutions und Bertelsmann Education Group – legten organisch um 10 Prozent zu.
Das Operating EBITDA erreichte mit 2,59 Mrd. Euro beinahe das Rekordniveau des Vorjahres (2,64 Mrd. Euro), in dem Bertelsmann von Erträgen aus Immobilienverkäufen profitiert hatte. Auf vergleichbarer Basis legte das operative Ergebnis um 4,5 Prozent bzw. 112 Mio. Euro zu. Besonders positiv entwickelte sich dabei neben Penguin Random House, BMG und der Bertelsmann Education Group vor allem die Dienstleistungstochter Arvato, die signifikante Ergebniszuwächse verzeichnete.
Thomas Rabe rechnet in diesem Jahr mit einem weiteren Umsatzanstieg. „Wir werden die Transformation und das Wachstum von Bertelsmann auch 2019 weiter vorantreiben“, sagte er. „Unser Konzernergebnis sollte zum fünften Mal in Folge bei mehr als einer Milliarde Euro liegen.“