Gestern Abend hatte der Frankfurter S. Fischer Verlag Medienvertreter*innen und Veranstalter*innen zum Apéro in seine neuen Räumlichkeiten in der Rosenstraße in Berlin-Mitte eingeladen. Auch Verleger Oliver Vogel war dabei, um auf das Frühjahrsprogramm des Verlags anzustoßen. Mit dem Empfang zu Beginn des neuen Jahres werde eine Tradition wieder aufgenommen, die bereits vor vielen Jahren in den Räumlichkeiten in der Neuen Grünstraße begonnen habe, sagte Presseleiter Martin Spieles, der die Gäste zusammen mit seinen Kolleginnen Julia Giordano und Ruth Kumpmann begrüßte.
Zwei Autorinnen und zwei Autoren gaben in Gesprächen mit den Lektorinnen Ulrike Holler und Juliane Schindler Einblick in die Vielfalt des Frühjahrsprogramms. Gilda Sahebi, im Iran geboren und in Deutschland aufgewachsen, ist Ärztin und Politikwissenschaftlerin. Kenntnisreich und leidenschaftlich stellte sie ihr neues Buch Wie wir uns Rassismus beibringen. Eine Analyse deutscher Debatten vor, das im April erscheint. Darin hält sie dem Publikum den Spiegel vor und zeigt, wie wir alle rassistisch denken. In letzter Zeit sei viel von einem Rechtsruck in der Gesellschaft die Rede. Dabei werde übersehen, dass Rechtsextremismus schon lange ein Thema sei. Wo Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften aufeinandertreffen, bildeten sich fast zwangsläufig rassistische Denkmuster. Es gelte daher, bewusst gegenzusteuern. „Wer Rassismus nicht sieht, kann auch nichts dagegen tun.“, sagte sie.
Geheimnis der Rückkehr ist bereits das achte Buch, das Stephan Wackwitz bei Fischer veröffentlicht. In seinem Erinnerungs- und Lebensbuch, das in diesen Tagen erscheint, nimmt er das Publikum mit auf eine Reise in seine Biografie, in 26 Jahren, in denen er für das Goethe-Institut unterwegs war und in sieben Länder. Wackwitz hat in London, Tokio, Krakau, Bratislava, New York, Tbilisi und Minsk gelebt. Entstanden sei „ein sehr heutiges, sehr lebendiges Buch“, das man in einem Rutsch, aber auch in mehreren Monaten lesen könne, so Juliane Schindler. Wer neugierig geworden ist: Die Buchpremiere findet am 16. Februar in der Berliner Buchhandlung Knesebeck Elf statt.
Lene Albrecht und Ulrich Peltzer sprachen über ihre neuen Romane, die im Januar bzw. März erscheinen. In Der Ernst des Lebens geht Ulrich Peltzer mit seinem Protagonisten Johann van Gelderen der Frage nach, was im Leben wirklich zählt. Juliane Schindler: „Ein entspannter Roman.“ Lene Albrecht thematisiert in Weiße Flecken die deutsch-togolesische Kolonialgeschichte und begibt sich auf Spurensuche in ihre eigene Familie. Auch hier steht der Termin der Buchpremiere bereits fest. Sie wird am 1. Februar von der Berliner Buchhandlung Leseglück ausgerichtet.
ml