Der Frankfurter Buchhändler und Verleger Dinu Popa ist gestern nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben, wie sein Bruder Dorin Popa mitteilt.
In Paris am 3. Oktober 1952 geboren, wuchs Dinu Popa als Displaced Person rumänischer Herkunft in München auf, bevor er nach Frankfurt am Main zog.
Seit 2010 betrieb er in der Eckenheimer Landstraße 352 die Buchhandlung CAMP. Bücher & Espresso. Davor viele Jahre die Buchhandlung Buch & Billig in der Berger Straße 122, die zeitweise auch als Librairie Française diente. In den 2000er-Jahren präsentierte er sich außerdem in München wiederholt unter dem Namen „100 Tage Bücher“ mit einer Pop-up-Buchhandlung für vergriffene Titel aus aller Welt, für „Absurdes, Komisches und Vergessenes“ (BuchMarkt). Mit diesen Büchern handelte er auch weltweit online.
Als Verleger veröffentlichte er im Popa Verlag unter anderem Enrique Vila-Matas („Dada aus dem Koffer – Die verkürzte Geschichte der tragbaren Literatur“, „Ein Haus für immer – Memoiren eines Bauchredners“), Cecilie Løveid („Dame mit Hermelin“),„Barbie – Ihr Leben & ihre Welt“ von BillyBoy und „Das Handbuch der Holographie – Wie mache ich Hologramme selber?“
Die Münchner Abendzeitung schrieb über Dinu Popa: „Die Welt ein ästhetisches Phänomen. Der Blick fällt auf Luxus und die Kunstmäßigkeit eines Gegenstands, einer Erscheinung. In dieser Welt lebt und arbeitet Dinu Popa. Die sechs Lizenz-Ausgaben, die seit 1986 jährlich in seinem Kleinverlag erscheinen, sollen exklusive Freude bereiten. Und die fängt bei der Gestaltung der durchgestylten Bände an.“
Das Konzept seiner Buchläden beschrieb er dagegen gegenüber dem Börsenblatt: „Es sieht aus wie in Rumänien.“