Danach fragen Ihre Kunden Umgeblättert heute: „Ein Roman auf der Höhe der Zeit“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Der Jesus in der Suppe sah“: Ein reich illustrierter Band breitet das lyrisch-künstlerische Universum von Nick Cave aus.
    Nick Cave, Stranger than Kindness (Kiepenheuer & Witsch)
  • „Zum Raum der Militärs wird hier die Zeit“: Mit geostrategischem Blick: Dan Diner folgt Verknüpfungen zwischen dem Weltkriegsgeschehen und den Kämpfen um Palästina. „In diesem Buch über den Welt­krieg in Paläs­ti­na findet das alles nun zusam­men – erwei­tert durch die britisch-impe­ria­le Perspek­ti­ve. Diner dezen­triert einer­seits den globa­len Krieg und zeigt ander­seits Zusam­men­hän­ge auf, die mittels der tempo­ra­len und topo­gra­phi­schen Peri­phe­ri­sie­rung über­haupt erst sicht­bar werden.“
    Dan Diner, Ein anderer Krieg. Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935-1942 (DVA)
  • „Folgen des Beutezugs“: Michael Sommer rekapituliert die Kriege Roms gegen Karthago. „Nie lässt er sich von seinem Stoff mitrei­ßen, immer bleibt er der nüch­tern zurück­hal­ten­de Betrach­ter. Eine pauscha­le Antwort auf die Frage, warum Rom über Kartha­go siegte, braucht man hier also nicht zu erwar­ten. (…) Wer den forschen Sommer will, muss auf Face­book gucken – dieses Buch hat der beson­ne­ne Forscher geschrie­ben.“
    Michael Sommer, Schwarze Tage. Roms Kriege gegen Karthago (C.H. Beck)

  • Das Gegenteil von Freiheit“: Nicht neu, aber aktueller denn je: Caroline Fourests Generation Beleidigt. „Caroline Fourest hat darüber ein Buch geschrieben: über linke Identitätspolitik und den Umgang mit ihr. Es erschien vor einem Jahr in Frankreich und im Oktober in Klaus Bittermanns kleinem Verlag Edition Tiamat auch auf Deutsch: Generation Beleidigt. Seitdem wird es stündlich aktueller. Es ist das Buch zum Verständnis einer Debatte, die aus dem Ruder gelaufen ist.“
    Caroline Fourest, Generation Beleidigt. Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei. Über den wachsenden Einfluss linker Identitärer. Eine Kritik (Edition Tiamat)
  • „Das letzte Zischen der Festplatte“: Will Self findet in „Phone“ die richtigen Formen für ein Erzählen in Zeiten flüchtiger Kommunikation. „Will Selfs Buch „Phone“ ist eine nicht nur anschauliche und beredsame, sondern auch spannende Studie zur Fragilität des Bewusstseins unter den Bedingungen der digitalen Kommunikation. Ein Roman, von dem man ohne die geringste Übertreibung sagen könnte, er befinde sich auf der Höhe der Zeit.“
    Will Self, Phone (Hoffmann und Campe)
  • „Männer und Medaillen“: Sind Vögel die besseren Dichter? Michael Krügers Erinnerungen. „Eine geschlossene (Auto-)Biografie liefern die 144 Seiten (inklusive eines recht redundanten Nachworts) allerdings nicht. Da wird der historisch interessierte Literatur- und Krüger-Fan wohl noch eine Weile drauf warten müssen. Am besten liest man so lange Krügers Gedichte (…).“
    Michael Krüger, Meteorologie des Herzens. Über meinen Großvater, Zbigniew Herbert, Petrarca und mich (Berenberg Verlag)
  • „Das Geheimnis des ersten Spähers“: Avi Loeb behauptet, dass das Objekt namens ’Oumuamua, das 2017 durch unser Sonnensystem schoss, außerirdischen Ursprungs war. Hat er recht? „Loebs streitbare Thesen sollten diskutiert werden. Nur leider ist Außerirdisch kein besonders gutes Buch geworden. Neben der Kernthese, die auf wenigen Seiten dargelegt ist, ist es eine Mischung aus Autobiografie, Kollegen-Schelte und Gemeinplätzen aus der philosophischen und naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Möglichkeit von außerirdischem Leben.“
    Avi Loeb, Außerirdisch. Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten (DVA)

Kinder- und Jugendbuch

  • „Die Wahrheit ist wertvoller als Gold“: Paul Maar und Eva Muggenthaler lösen das Rätsel auf dem Rücken der Schildkröte. „Ein Buch zum Lachen und Nachdenken – genau richtig für jeden Kindergarten.“ (ab 4 Jahre)
    Paul Maar, Eva Muggenthaler, Die goldene Schildkröte (Oetinger Verlag)
  • „Ist das Kunst?“: Die ersten Bilderbücher verkauften sich kaum. Aber dann kam der Erfolg. Zum 90. Geburtstag von Janosch. „Er schuf sich ein eigenes Bestiarium, eine eigene Welt im Kinderbuch, die oft, ironisch gefärbt, ein freundliches, friedliches Miteinander zeigt.“
  • „Ellis Weg“: Der Kampf ums Überleben in der Wildnis. „Die Erzählung entwickelt sich (…) zu der ungewöhnlich komplexen Geschichte eines Mädchens, das mit allen Sinnen das Leben um sich herum erfahren, begreifen, verstehen und verändern möchte. Die Welt der Gefühle und Gedanken wird mit großer Liebe fürs Detail beschrieben. Die Autorin wählt dazu eine stilsichere Sprache mit sehr poetischen Sprachbildern.“
    Lauren Wolk, Echo Mountain. Ellie geht ihren eigenen Weg (Hanser)

  • „Verschränkte Archive“: Gedenken ohne zu verrechnen: Michael Rothbergs revolutionäre Theorie „multidirektionalen“ Erinnerns. Rothberg gelingt es, mit seinem Konzept einer „multidirectional memory“, der unseligen, allemal politisch instrumentalisierbaren Konkurrenz von Erinnerungen eine universalistische, allen Opfern zukommende anamnetische Solidarität entgegenzusetzen.
    Michael Rothberg, Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung (Metropol)
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