Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Kein Sachbuch, kein Roman: ein großartiges Buch!“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„‚Bei uns wird noch mehr kaputtgehen'“. Der niederländische Autor Geert Mak im Gespräch über Straßenschlachten in seiner Heimat und die Zukunft Europas.

„Es ist Magie“: Der Designer Michele De Lucchi gestaltet die italienischen „Harry-Potter“-Bücher neu. Ohne Nickelbrille. Mit Architektur. „De Lucchi geht es darum, dass die Welt immer eine des transformatorischen Raums ist. Architektur ist die Magie, die man braucht, um eine bessere Welt zu erschaffen. Wie Harry Potter aussieht, weiß man ja.“

„Schimpanse, geliebter Bruder'“: T. C. Boyle erzählt in „Sprich mit mir“ von dem Versuch der Menschen, den Affen ihre Sprache beizubringen. Davon hängt für sie einiges ab. Und auch der Roman geht Risiken ein. „Boyle erzählt im Großen und Ganzen auktorial, privilegiert aber die Perspektive seiner beiden Helden, wie man sie ohne Übertreibung nennen darf.“

  • T. C. Boyle, Sprich mit mir, Hanser

„Gesten Gottes“: Der Lyriker Christian Lehnert schreibt illusionslose Prosa über Engel. „Für wen der religiöse Zug längst abgefahren ist, der wird wohl auch mit diesem Buch nicht darauf aufspringen. Großen Gewinn verspricht es allerdings für jeden, der sich nicht mit der antiquierten Bimmelbahn zufriedengeben will, als die uns Religion oft präsentiert wird.“

  • Christian Lehnert, Ins Innere hinaus – Von den Engeln und Mächten, Suhrkamp

„Entmündigung ist kein Seelentrost“: Auftrag verfehlt: Die neue „Basisbibel“ soll junge Leser des digitalen Zeitalters ansprechen. Die EKD empfiehlt den vereinfachenden Text als „Erstbegegnung“. Doch damit gibt sie zu viel auf. „Es ist ja ehren­wert, junge Gene­ra­tio­nen zum Lesen der Bibel und über­haupt von Büchern brin­gen zu wollen. Die Frage ist nur, ob das gelin­gen kann, wenn die Spra­che so sehr verein­facht wird, dass sie ihren Charak­ter verliert und mitun­ter sogar etwas ganz ande­res aussagt.“

„Die Chimäre einer proletarischen Weltpartei“: Unterwegs für das Berichtswesen der Moskauer Zentrale: Brigitte Studer schildert das Binnenleben der Kommunistischen Internationale. „Zwar lässt Studer persön­li­che Briefe und Erin­ne­run­gen als Quel­len zu, die denn auch etwas Farbe und Bewe­gung ins Bild der Handeln­den brin­gen. Aber gerade sie bedür­fen doch wohl der Inter­pre­ta­ti­on, was Person und Situa­ti­on der Schrei­ben­den betrifft.“

  • Brigitte Studer, Reisende der Weltrevolution. Eine Globalgeschichte der Kommunistischen Internationale, Suhrkamp
„Klassisch der Boden“: „Schon das Durch­blät­tern des schma­len, gut illus­trier­te Bandes macht Vergnü­gen“: Jörg Ernesti spaziert auf deutschen Spuren durch Rom.
  • Jörg Ernesti, Deutsche Spuren in Rom. Spaziergänge durch die Ewige Stadt, Herder
„Die Vereinzelung der Urhorde“: Wir müssen lernen, ich zu sein, und scheitern: Rolf Lapperts Roman Leben ist ein unregelmäßiges Verb mäandert durch vierzig Jahre und um die halbe Welt. „Das Fest­hal­ten des Autors an den Idea­len der alten Hippies und Tolstoia­ner ist aller Ehren wert. Aber das Leben, wie Rolf Lappert es in diesem Roman beschreibt, ist doch ein ziem­lich langer, träge mäan­dern­der Fluss, ein endlo­ser Strom von Schwemm- und Treib­gut, der am Ende wohl eher in die „Kapel­le der belei­dig­ten Seelen“ als ins Meer großer Lite­ra­tur führt.“
  • Rolf Lappert, Leben ist ein unregelmäßiges Verb, Hanser

Der Docteur, der die Frauen verstand“: „Der Mann im roten Rock“, Julian Barnes’ faszinierendes Porträt eines Pariser Chirurgen und Gynäkologen. Ein „so großartiges wie reichhaltiges Buch des Briten Julian Barnes – kein Sachbuch im engeren Sinn, kein Roman, am ehesten eine Biografie.“

  • Julian Barnes, Der Mann im roten Rock, Kiepenheuer & Witsch
„Bloß keine Rollkoffer“: Konstantin Arnolds „Briefe aus Lissabon“.“Gerade jetzt, mitten in der Pandemie, hilft es, diese Texte zu lesen. Es fühlt sich an, als wären wir weit fort. Konstantin Arnolds Briefe tragen keine Adresse. Aber es ist ganz einfach: Sie sind für uns.“
  • Konstantin Arnold, Libertin – Briefe aus Lissabon, Proof Verlag
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