Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Neue Kinder- und Jugendbücher

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Der Sternreisende“: Seine Größe beruhte auf der Konsequenz, mit der er schrieb, argumentierte, dachte. Der Rang Stanislaw Lems, der vor hundert Jahren geboren wurde, ist unstrittig. Offen bleibt die Frage: Hatte dieser Visionär eine Weltanschauung? „Umfassende Finsternis, der unsere Intelligenz nur kleinste Lichter aufstecken kann, ist das Urelement von Lems Schaffen.“
  • „So irdisch wie Zwetschgenkompott“: Mittagstisch beim größten Science-Fiction-Autor der Welt. Stanislaw Lem wäre am 12. September 100 Jahre alt geworden.
  • „Vergesst Europa, seht auf die Osmanen!“: Ideologischer Eifer statt historischer Solidität: Alan Mikhails Buch über Selim I. ist ein prominenter Beispielfall für tendenziöse und verfälschende Geschichtsschreibung. „Nein, ärgerlich ist dieses Buch, weil es seine Standpunkte abwechselnd im Predigerton und im Stil eines historischen Lore-Romans vorträgt.“
    Alan Mikhail, Gottes Schatten. Sultan Selim und die Geburt der modernen Welt (aus dem Englischen von Heike Schlatterer und Helmut Dierlamm; C. H. Beck Verlag)
  • „Wie war das mit Hegels Gottesbegriff?“: Kritische Theorie in ihrer Praxis: Eine mehrbändige Edition präsentiert die Protokolle zu Theodor W. Adornos Frankfurter Seminaren und Übungen. „Hat sich der Aufwand gelohnt? Gerade in den philosophischen Seminaren scheint die philologische Perspektive des Herausgebers dem Gegenstand angemessen. In historischer Perspektive hätte man sich manchmal lieber andere Informationen in den Fußnoten gewünscht.“
    Dirk Braunstein (Hrsg.), Adorno. Die Frankfurter Seminare. Band 1 bis 4: Wintersemester 1949/50 bis Sommersemester 1969 (De Gruyter Verlag)

  • „Und das Romantische ist das Gesunde“: Karl Heinz Bohrers letztes Buch enthält nicht weniger als die Lebenslehre. „Sein nachgelassenes, aber vollendet poliertes Buch zeigt ihn noch einmal in der Glorie seiner Subjektivität, es liefert einen persönlichen Schlüssel zu seinem Riesenwerk. Es ist die letzte souveräne Geste.“
    Karl Heinz Bohrer, Was alles so vorkommt. Dreizehn alltägliche Phantasiestücke (Suhrkamp Verlag)
  • „Über Wasser bleiben“: Nadine Schneiders Roman Wohin ich immer gehe. „Nadine Schneiders Texte entfalten ihre Wucht auf unspektakuläre Weise.“
    Nadine Schneider, Wohin ich immer gehe (Jung und Jung Verlag)
  • „Die ganz große Party“: In seiner Autobiografie Randale, Raves und Ruhm erinnert sich Musikmanager Alan McGee an die wilden Jahre des Britpop. „Eine Story, die insgesamt so wenig inneren Monolog besitzt wie die von Alan McGee, ist in einem Film womöglich besser aufgehoben.“
    Alan McGee, Randale, Raves und Ruhm: Storys eines Labelmachers (übersetzt von Michael Kellner; Matthes & Seitz)

Kinder- und Jugendliteratur

  • „Unterkunft für nasse Nager“: Eine Fabel über Vorurteile, Freundschaft und Freiheit. „Die Geschichte, die Alfredo Soderguit in diesem in Buntstiftoptik gestalteten Bilderbuch erzählt, wirkt lange nach. Sie regt zum Nachdenken und Sprechen über Vorurteile, Ausgrenzung, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Freiheit an.“
    Alfredo Soderguit, Die Wasserschweine im Hühnerhof (aus dem Spanischen von Eva Roth; Atlantis)
  • „Wolkenländer“: Das Büchergilde Gedichtbuch ist dem 19. Jahrhundert verhaftet. „(…) ein großer Teil der versammelten Gedichte stammt tatsächlich aus der Zeit Goethes und den nachfolgenden Jahrzehnten. Es ist eine Welt des neunzehnten Jahrhunderts, mitsamt den entsprechenden Wertvorstellungen und pädagogischen Ideen.“
    Alexander Elspas (Hg.), Das große Büchergilde Gedichtbuch (illustriert von Ceylan Maurer; Büchergilde Gutenberg)
  • „Raowl & Archibald“: Zwei Comics für Kinder versprechen einen Mix aus Gruseln und grimmigem Grinsen.
    Kim Hyun-min (Text und Zeichnungen), Archibald (aus dem Französischen von Tanja Krämling; Splitter Verlag)
    Tébo (Text und Zeichnungen), Raowl (aus dem Französischen von Marcel Le Comte; Carlsen Verlag)
  • „Liebe im Café Adorno“: Kyra Groh inszeniert Jugend als Störpotenzial. „Kyra Groh inszeniert Jugend als Störpotenzial, das Bestehendes anzweifelt und neue Ideale verwirklichen will. Das lässt sich an der Generation Z, die sich mit ihrem Einsatz für den Klimaschutz von Vorgängergenerationen abgrenzt, eindrücklich zeigen. Was irritiert, ist der didaktische Impetus, der den individuellen Stimmen durch das Einschleusen von Kommentaren und Wertungen hier und da in den Mund gelegt wird.“
    Kyra Groh, Mein Leben als lexikalische Lücke (Arctis Verlag)

  • „Sie nennen es Patriotismus“: Der Schotte Robin Robertson lässt im kühnen Prosa-Lyrik-Band Wie man langsamer verliert einen afroamerikanischen Weltkriegsveteranen in L.A. erzählen. „Der literarische Text verwebt Kulturgeschichte und politische Dokumentation.“
    Robin Robertson, Wie man langsamer verliert (aus dem Englischen von Anne Kristin Mittag; Hanser)
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