Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
Hörbuch
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„Unser einziger wirklicher Feind“: Von beunruhigender Aktualität: In den Romanen 1984 und Farm der Tiere von George Orwell, neu eingelesen von Christoph Maria Herbst, finden sich ganze neue Töne. „Farm der Tiere gehört zu jenen Büchern, die man kaum noch beachtet, weil man sie zu kennen meint. Umso größer ist das Staunen bei der Wiederentdeckung.“
George Orwell, Farm der Tiere (Random House Audio)
George Orwell, 1984 (Random House Audio) -
„Geld und Liebe und Ressentiment“: Heinrich Mann über Aufstieg und Fall eines Parvenüs: Der Roman Im Schlaraffenland in einer historischen Hörfassung aus der DDR. „Die Hörfassung des DDR-Rundfunks kürzt die 375 Seiten des Aufbau-Verlags auf zweieinhalb Stunden. Es ist weder eine klassische Lesung noch ein Hörspiel (…). Auch wenn auf manche Umstände und Episoden verzichtet werden muss, gewinnt die Aufstiegsgeschichte des Andreas Zumsee rasch an Kontur.“
Heinrich Mann, Im Schlaraffenland (Der Audioverlag) - „Als das Wünschen noch geholfen hat“: Das kommt zur rechten Zeit: Unterwegs mit der „großen Sagenreise“. „Auf sechs CDs lässt sich in unzähligen, meist wenige Minuten kurzen Texten nachverfolgen, wie man sich dereinst die Welt erklärte. (…) Die große Sagenreise bietet eine hinreißende Auswahl an vielfältigen, bekannten und weniger bekannten Beiträgen und ist so etwas wie ein akustisches Moosbett aus Erinnerungen und Erwartungen, Freude und Neugier.“
Die große Sagenreise. Von den Alpen bis zur Ostsee (Der Hörverlag)
- „Im Schatten des eigenen Schweigens“: Wolfgang Koeppen hat nach 1954 keinen Roman mehr veröffentlicht – aber immer weitergeschrieben. An diesem Montag vor 25 Jahren ist er gestorben. „Jugend war eine Flaschenpost aus den Manuskriptregionen, in denen der nicht geschriebene Roman unterging. Wer dieses große Fragment 25 Jahre nach dem Tod des Autors zur Hand nimmt, liest ein höchst gegenwärtiges Buch aus einer Zeit, in der von ‚Autofiktion‘ noch nicht die Rede war.“
- „Was bin ich?“: Kazuo Ishiguros neuer Roman wird aus Sicht eines Roboters erzählt und stellt so die Frage, was menschliche Gefühle ausmacht. “
Ishiguros Roman lässt sich als Allegorie auf Fremdenfeindlichkeit, auf religiösen Glauben oder als Kommentar auf die aktuelle Diskussion um künstliche Intelligenz lesen. Er lässt sich aber auch einfach als Beispiel für eine andere Lebenswelt verstehen.“
Kazuo Ishiguro, Klara und die Sonne (Blessing) - „Ergriffen von sich selbst“: Solmaz Khorsand plädiert für weniger Selbstmitleid. „Es folgt dann allerdings glücklicherweise kein weiteres Wehklagen über den Zustand der öffentlichen Debatten im Allgemeinen, sondern die Beschreibung von Pathos als mächtiges Mittel zur Festigung bestehender Strukturen.“
Solmaz Khorsand, Pathos (Verlag Kremayr und Scheriau)
- „Die Bildung des eigenen Tons“: Rainer Wieczorek porträtiert Heinz Sauer. „Wieczorek sucht nicht angestrengt nach Metaphern für Sauers einzigartige Tonbildung und ihren unausschöpflichen Nuancenreichtum. Aber er zeichnet sorgfältig die unruhige lebenslange Balance eines Künstlers zwischen Ekstase und Formstrenge, Tradition und Grenzüberschreitung.“
Rainer Wieczorek, Im Gegenlicht: Heinz Sauer. Ein literarisches Porträt (Dittrich)