Auf Platz 1: Orlando Figes: "Eine Geschichte Russlands", Verlag Klett-Cotta Die „Sachbücher des Monats Dezember 2022“

Die Bestenliste von Die Welt/WDR 5/Neue Zürcher Zeitung/ORF-Radio Österreich 1:

1. Orlando Figes: Eine Geschichte Russlands. Übersetzt von Norbert Juraschitz, Verlag Klett-Cotta

2. Andrea Wulf: Fabelhafte Rebellen. Die frühen Romantiker und die Erfindung des Ich. Übersetzt von Andreas Wirthensohn, Verlag C. Bertelsmann

3.Wolfgang Kraushaar: Keine falsche Toleranz. Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss, Europäische Verlagsanstalt

4. Philipp Blom: Die Unterwerfung. Anfang und Ende der menschlichen Herrschaft über die Natur, Carl Hanser Verlag

5. Ian Kershaw: Der Mensch und die Macht. Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert. Übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt, Deutsche Verlags-Anstalt

6. Marlen Hobrack: Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet, Verlag Hanser Berlin

7. Norbert Miller: Die künstlichen Paradiese. Literarische Schöpfung aus Traum, Phantasie und Droge, Wallstein Verlag

8.-9. Maggy Habermann: Täuschung. Der Aufstieg Donald Trumps und der Untergang Amerikas. Übersetzt von Christiane Bernhardt et. al., Siedler Verlag

Norbert Mappes-Niediek: Krieg in Europa. Der Zerfall Jugoslawiens und der überforderte Kontinent, Verlag Rowohlt Berlin

10.Chelsea Manning: README.txt. Meine Geschichte. Übersetzt von Enrico Heinemann, Anne Emmert und Katrin Harlaß, Verlag HarperCollins

Besondere Empfehlung des Monats Dezember: Sudhir Hazareesingh, Black Spartacus. Das große Leben des Toussaint Louverture, C.H. Beck

In einer Zeit, in der Begriffe wie „Dekolonisierung“ und Bewegungen wie „Black Lives Matter“ uns Europäer und insbesondere auch uns Deutsche mit unserer – lange verdrängten, weil marginalisierten – Verantwortung für unsere koloniale Vergangenheit konfrontieren, ist diese faszinierende Biografie von Toussaint Louverture ein wahrer Hochgenuss. Der „schwarze Spartacus“ war trotz seines elenden Endes in einem französischen Kerker ein herausragender Gestalter der beginnenden Moderne in der Karibik. Als Heerführer aus Notwendigkeit und Politiker aus Überzeugung kämpfte er mit allen Mitteln der Diplomatie, Intrige und Gewalt nur für ein Ziel: die Befreiung der versklavten Schwarzen in Haiti. Das Leben des Toussaint Louverture gibt den Errungenschaften der Aufklärung eine globale Dimension, unterstreicht deren Gültigkeit für alle Menschen und führt eindringlich vor Augen, dass die Ideen der Aufklärung nur dann Sinn machen, wenn sie nicht nur für weiße Europäer gelten. Nach diesem Buch blickt man anders auf die frühe Geschichte der antikolonialen Befreiung!

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