Die mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 24. August verliehen Fontane-Literaturpreises für Matthias Nawrat

Matthias Nawrat (c) Lorena Simmel

Der Fontane-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den Autor Matthias Nawrat für seinen Gedichtband Gebete für meine Vorfahren (parasitenpresse). Die feierliche Preisverleihung findet am 24. August in der Kulturkirche Neuruppin statt.

Iwan-Michelangelo D‘Aprile, Juryvorsitzender und Professor für Kulturen der Aufklärung am Institut für Germanistik der Universität Potsdam sowie Vorsitzender der Fontane Gesellschaft in Neuruppin: „Wie kein anderer jüngerer Gegenwartsautor literarisiert Matthias Nawrat die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte und -gegenwart, die insbesondere das Land Brandenburg prägt. Nach Romanen wie Die vielen Tode unseres Opas Jurek oder Der traurige Gast erscheint sein Gedichtband Gebete für meine Vorfahren wie ein lyrisches Kondensat seines Schreibens, das Landschaften, Mentalitäten und Geschichte(n) diesseits und jenseits der Oder erkundet. Scheinbar beiläufig werden dabei genaue Alltagsbeobachtungen mit den großen Fragen unserer Gegenwart und ihren historischen Tiefendimensionen verbunden. Nawrats Stil zeichnet sich durch souveräne Gelassenheit, feinen Humor und höchstes sprachliches Reflexionsniveau aus – nichts ist seiner Literatur fremder als Effekthascherei oder lautsprecherische Selbstbezüglichkeit. Nicht zuletzt mag man in diesem bewussten literarischen Understatement eine poetische Verwandtschaft und Aktualisierung des Namensgebers des Preises Theodor Fontane erkennen.“ Neben Iwan-Michelangelo D‘Aprile gehören der Jury Nadine Kreuzahler, Wiebke Porombka, Judith Zander und Johanna Hahn an.

Nominiert waren neben Matthias Nawrat Domenico Müllensiefen mit seinem Buch Aus unseren Feuern, Yade Yasemin Önder mit ihrem Buch Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron, Sascha Macht mit seinem Buch Spyderling sowie Fatma Aydemir mit ihrem Buch Dschinns nominiert.

Der mit 40.000 Euro dotierte Fontane-Literaturpreis ist eine gemeinsamer Preis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg. Er wird in Würdigung Theodor Fontanes als 24-monatiges Stipendium an Autorinnen und Autoren verliehen, die mit einem Werk erstmalig ein herausragendes öffentliches Interesse gefunden haben. 2021 ging der Preis an die Schriftstellerin Judith Zander für ihren Roman Johnny Ohneland. Der Preis wird alle zwei Jahre ausgeschrieben.

 

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