„Harry 5“ – so wird der heute in Großbritannien und in den USA erschienene 5 Potter-Band von Insidern genannt – könnte der größte Bestseller in der Geschichte des Buchdrucks werden. Heute, Samstag, war es soweit. Am Abend zuvor wurden in Großbritannien 2,5 und in den USA 8,5 Millionen Bände an die Buchhandlungen ausgeliefert. In Deutschland haben bereits Tausende im Internet vorbestellt, wo das Buch in der Regel um die 16.80 € kostete, ein Preis, auf den auch die meisten Buchhandlungen zumindest als „Vorbestellpreis“ eingestiegen sind. Lediglich in Offenbach [mehr…] war die Ausgabe deutlich billiger, am billigsten aber bei Hugendubel („Lieber zu Hugendubel als zu teuer“) für € 14.80 („solange Vorrat reicht“).
Die deutschsprachige Ausgabe wird noch bis zum 8. November auf sich warten lassen.
Der Londoner Verlag Bloomsbury will „weder bestätigen noch dementieren“, dass die Druckereien von bewaffneten Sicherheitsleuten bewacht werden. Hochoffiziell ist dagegen, dass jeder britische Buchladen, der schon vor dem 21. Juni einen der Bände über oder unter der Theke herausgibt, mit Verkaufsverbot belegt wird.
Im ganzen Land öffneten die Buchgeschäfte in der kürzesten Nacht des Jahres schon um Mitternacht, um den Fans die Fortsetzung der auf sieben Teile angelegten Serie auszuhändigen. Während Autorin Rowling, ehemalige Lehrerin, zunächst verlässlich ein Buch pro Jahr produzierte, galt es diesmal, eine dreijährige Durststrecke zu überwinden. Es wurde schon gemunkelt, sie habe eine Schreibblockade. Wie stark die Entzugserscheinungen derweil bei den Fans waren, zeigte sich, als im Dezember 93 Wörter aus dem neuen Werk bei Sothebys versteigert wurden: Ein anonymer „Potterist“ aus den USA bot 45.000 Euro dafür. Rowling hat es auch nicht mehr nötig, auf Lesereise zu gehen. Sie beschränkt sich auf einen einzigen Auftritt am 26. Juni in der Royal Albert Hall. Ihr drei Monate alter Sohn David gehe zurzeit vor, heißt es.