26 Literaturkritikerinnen und -kritiker nennen monatlich – in freier Auswahl – jeder vier Buch-Neuerscheinungen, denen sie „möglichst viele Leser und Leserinnen“ wünschen – aus denen dann diese Liste entsteht. Im Mai steht Claude Simon mit Das Pferd (Berenberg) auf Platz 1.
- CLAUDE SIMON: Das Pferd (Berenberg)
- MARCEL BEYER: Das blindgeweinte Jahrhundert (Suhrkamp)
- CHRISTINE WUNNICKE: Katie (Berenberg)
- STEFAN HERTMANS: Die Fremde (Hanser Berlin)
- EVA MENASSE: Tiere für Fortgeschrittene (Kiepenheuer & Witsch)
- EMMANUEL CARRÈRE: Ein russischer Roman (Matthes & Seitz)
- TOMAS ESPEDAL: Biografie, Tagebuch, Briefe (Matthes & Seitz)
- ANNETTE MINGELS: Was alles war (Knaus)
- JOHANNES BOBROWSKI: Gesammelte Gedichte (DVA)
- F. SCOTT FITZGERALD: Für dich würde ich sterben (Hoffmann und Campe)
Persönliche Empfehlung im Mai von Ulrich Rüdenauer:
NIROZ MALEK: Der Spaziergänger von Aleppo (Weidle)
„Etliche Erzählbande und Romane hat der 1946 in Aleppo geborene Niroz Malek in Syrien veröffentlicht; hierzulande kann man ihn nun mit einer Sammlung von Prosa-Miniaturen kennenlernen, die im Lauf der letzten Jahre entstanden und von Larissa Bender ins Deutsche gebracht worden sind: „Der Spaziergänger von Aleppo“ enthält Alltagsskizzen und Fantasien, Reflexionen und Erinnerungen – geschrieben allesamt, während Aleppo den Bombardements der Kriegsparteien ausgesetzt war. Die Toten und Abwesenden sind in diesen Geschichten so präsent wie die Lebenden. Sie erscheinen dem Erzähler in Tag- und Nachtträumen, sie sitzen mit am Tisch in den verbliebenen Cafés oder spazieren durch die Parks der verwüsteten Stadt. Immer mehr Freunde und Familienmitglieder verschwinden, werden zu Trugbildern. Malek aber bleibt. Er harrt aus in seiner Wohnung, seiner Bibliothek – zusammen mit seinen Weggefährten Don Quijote und Raskolnikoff, Nagib Machfus und William Shakespeare. Die Seele müsste er zurücklassen, schreibt Malek, würde er sich von den Orten der Vergangenheit verabschieden. Mit seinen verstörenden, traumwandlerischen, poetischen Geschichten verteidigt er die Möglichkeitsräume der Literatur, die selbst der Krieg nicht zerstören kann.“
Literatur im SWR Fernsehen
Donnerstag, 04.05.2017 um 23.15 Uhr
Sonntag, 07.05.2017 um 08.15 Uhr
„lesenswert“ mit Denis Scheck – Gäste: Melanie Möller und Josef H. Reichholf
Donnerstag, 18.05.2017 um 23.15 Uhr
Sonntag, 21.05.2017 um 08.15 Uhr
„lesenswert“ mit Denis Scheck – Gäste: Natascha Wodin und Barbara Stollberg-Rilinger
Donnerstag, 01.06.2017 um 23.15 Uhr
„lesenswert“ mit Denis Scheck – Gäste: Karin Krieger und Insa Wilke
Literatur im Hörfunk
SWR2 Literatur Dienstag, 02.05.2017 um 22.03 Uhr – über die Bücher der Mai-Bestenliste diskutieren Jutta Person, Daniela Strigl und Sigrid Löffler (Moderation)