Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein geopolitischer Atlas der Extraklasse“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

„Ich wollt’, ich wär ein Hunne“: Nicht ohne moralisches Dilemma: Anja Dreschke hat Kölner Vereine begleitet, die sich an der Nachahmung fremder Kulturen und historischer Lebenswelten versuchen. „Die ‚thick description‘ funktioniert wie ein Medium, das etwas zu sehen gibt, aber zugleich auch sagt, wie es gelesen werden soll. Daher liest sich Dreschkes Buch wie eine Regelkunde der anthropologischen Beschreibung, die bestimmte Beobachtungen fast reflexartig mit bestimmten Theorien zusammenführt. Für den Leser verschiebt sich der Blick mithin von den Kölner Hunnenhorden hin zur Anthropologie.“

  • Anja Dreschke, Kölner Stämme. Mimesis und Fremderfahrung. Eine Medienethnografie. (Dietrich Reimer Verlag)

„Lieber Teddie, die Bar ist nicht mehr so reizend“: Der eine flieht als „Halbjude“ in die USA, der andere wird Marinekommandant unter Hitler: Der knapp 20 Jahre umfassende Briefwechsel zwischen Theodor W. Adorno und Ludwig von Friedeburg ist Zeugnis einer unwahrscheinlichen Freundschaft.

  • Theodor W. Adorno/Ludwig von Friedeburg, Briefwechsel 1950 –1969. (hrsg. von Dirk Braunstein und Maischa Gelhard; Suhrkamp Verlag)

„Applaus für die Assel“: Heinz-Dieter Franke legt eine gelungene Kulturgeschichte über Krebse vor. „Franke war lange an der Biologischen Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts beschäftigt. Er ist ein versierter Naturwissenschaftler, aber in seinem Buch entpuppt er sich auch als guter Geschichtenerzähler.“

  • Heinz-Dieter Franke, Kleine rote Fische, die rückwärts gehen. Eine Kulturgeschichte der Krebse. (Mareverlag)

folgt

„Wo wir leben und einander umbringen“: Emily Aubry und Frank Tétart legen mit Die Welt der Gegenwart einen geopolitischen Atlas der Extraklasse vor. „Wir denken heute oft: Wozu noch Nachschlagewerke? Im Internet finden sich Antworten auf jede Frage. Aber am Interessantesten sind ja nicht die Antworten auf Fragen, die wir uns stellen, sondern Antworten auf Fragen, die wir uns nie gestellt haben. Zu ihnen bringt uns kein ‚Suchbefehl‘.“
  • Émilie Aubry, Frank Tétart, Die Welt der Gegenwart: Ein geopolitischer Atlas. (a.d.F. Leube, Heinrich. (C.H.Beck)