
Vom 20. November bis 7. Dezember 2025 verwandelte die 66. Münchner Bücherschau das Haus der Kunst wieder in einen lebendigen Treffpunkt für alle, die Bücher nicht nur lesen, sondern gemeinsam erleben wollen. Über 300 Verlage präsentierten rund 20.000 Neuerscheinungen und Longseller, mehr als fünfzig Veranstaltungen luden zum Austausch ein, zum Fragenstellen und Weiterdenken. Rund 40.000 Besucherinnen und Besucher nutzten das vielfältige Angebot und machten deutlich, welchen Wert analoge Kulturorte in einer zunehmend digitalen Welt besitzen. Es sind Orte, an denen Menschen miteinander ins Gespräch kommen, zuhören, widersprechen, nachfragen und dabei neue Perspektiven entwickeln.
„In einer Zeit, in der sich vieles ins Digitale verschiebt, spürt man, wie sehr Menschen wieder echte Begegnungen und persönlichen Austausch suchen“, so Klaus Füreder, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels im Landesverband Bayern e.V. „Die Münchner Bücherschau bietet ihnen diesen Raum. Hier nehmen sich Menschen bewusst Zeit für Gespräche, hören unterschiedliche Sichtweisen und gewinnen neue Blickwinkel. Zugleich wird erfahrbar, wie stark das gemeinsame Interesse an Büchern, Themen und Geschichten verbindet.“
Das Zentrum der Bücherschau bildete auch in diesem Jahr die große Ausstellung im Westflügel des Haus der Kunst. Von morgens bis abends geöffnet, gab sie einen umfassenden Einblick in das aktuelle Buchjahr und lud zum entspannten Stöbern und Entdecken ein. Das abwechslungsreiche Programm – vor Ort wie auch digital – wurde besonders von Schulklassen rege genutzt: Allein mit den vier digitalen Lesungen konnten 3.000 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Für viele von ihnen war es zudem die erste Gelegenheit, sich vertieft mit gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Die hochkarätige Auswahl an Sprecherinnen und Sprechern verlieh diesen Themen zusätzliche Strahlkraft.
Auch das Abendprogramm zeigte die Breite dessen, was die Bücherschau ausmacht. Namen wie Christopher Clark, Florence Gaub, Susanne Abel, Joana Osman, Mirjam Zadoff, Axel Prahl, Caro Matzko, Ewald Arenz und viele weitere gaben den Veranstaltungen Gewicht und Vielfalt. Persönliche Geschichten fanden ebenso Raum wie gesellschaftliche Debatten und humorvolle Alltagsbetrachtungen. Viele Veranstaltungen waren ausverkauft, was zeigt, wie sehr das Publikum den direkten Austausch mit den Gästen und das gemeinsame Erleben von Geschichten schätzt.
Großes Interesse galt erneut dem Kinder- und Jugendprogramm. Mit unter anderem Jella Haase, Suza Kolb, Ute Krause, Katja Brandis sowie humorvollen Beiträgen von Bernhard Hoëcker und Eva von Mühlenfels erzählte die Bücherschau jungen Leserinnen und Lesern neue Abenteuer und machte Lesen zu einem lebendigen Erlebnis. Die Veranstaltungen zeigten deutlich, wie inspirierend direkte Begegnungen mit Geschichten und ihren Autorinnen und Autoren wirken und wie stark junge Leserinnen und Leser davon profitieren.
Mit ihrem offenen Zugang und ihrer thematischen Vielfalt hat die 66. Münchner Bücherschau erneut gezeigt, welche Bedeutung sie für das kulturelle Leben der Stadt hat. Sie schafft Begegnungen, die über den Veranstaltungszeitraum hinaus nachwirken, und setzt Impulse, die das Lesen in München sichtbar, relevant und lebendig halten.