Das meldet eben der BranchenMonitor Buch des Börsenvereins:
„Die insgesamt positive Entwicklung am Buchmarkt setzt sich auch März fort. Der Sortimentsbuchhandel schneidet dabei erneut noch besser ab als die Vertriebswege in der Gesamtschau. Verglichen mit 2019, dem Jahr vor Pandemiebeginn, fällt dort allerdings weiterhin eine deutliche Lücke beim Absatz auf, die durch einen starken Anstieg bei den bezahlten Preisen nur teilweise ausgeglichen werden kann.
Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im März 2023 deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 10,7 Prozent). Für das erste Quartal des Jahres 2023 ergibt sich kumuliert ein Umsatzplus von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – stieg im Vergleich zum März 2022 um 6,6 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen 14,76 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 3,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Gegenüber dem März 2019 ergibt sich ein Umsatzplus von 5,8 Prozent. Dass die Umsätze über Vor-Pandemie-Niveau liegen, ist den im Vergleich zu 2019 deutlich gestiegenen Preisen zu verdanken: Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen für ein Buch im März 2023 7,6 Prozent mehr als noch im März 2019. Die Zahl der verkauften Bücher lag hingegen 1,6 Prozent hinter dem damaligen Stand. Damit liegen die Umsätze nun im ersten Quartal 2023 – dank eines starken Preisanstiegs, der den Absatzrückgang mehr als ausgleicht – 2,0 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2019.
Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen schließt den März 2023 mit einem Umsatzplus von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab und damit erneut noch etwas besser als die Vertriebswege in der Gesamtschau – bei gleicher Anzahl an Verkaufstagen wie im Vergleichsmonat. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment ein Plus von 7,3 Prozent. Die bezahlten Preise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat im Schnitt um 3,7 Prozent auf 14,67 Euro. Kumuliert ergibt sich für das erste Quartal des Jahres 2023 nun ein Umsatzplus von 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Das Vor-Pandemie-Niveau wird hier aber trotz der deutlichen Zuwächse weiterhin nicht erreicht: Im März 2023 wurden im Buchhandel vor Ort 4,0 Prozent weniger Umsatz und 11,0 Prozent weniger Absatz erzielt als im März 2019. Die bezahlten Preise stiegen um beachtliche 7,9 Prozent. Kumuliert verzeichnet der Buchhandel vor Ort derzeit immer noch 4,6 Prozent weniger Umsatz als im ersten Quartal 2019.
Bei den Warengruppen spiegelt sich die positive Entwicklung des Gesamtmarkts wider – sie liegen im März ausnahmslos im Plus (alle Vertriebswege). Am besten schneiden im Vergleich zum Vorjahresmonat die Kinder- und Jugendbücher ab. Sie können ein Plus von 17,4 Prozent verbuchen. Der meistverkaufte Titel dieser Warengruppe in den hier betrachteten Vertriebswegen war „Rico, Oskar und die Tieferschatten (Rico und Oskar 1)“ von Andreas Steinhöfel (Carlsen). Darauf folgt mit „It ends with us – Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover ein weiterer Longseller. Platz drei geht an die März-Neuerscheinung „Court (Die Katmere Academy Chroniken, Band 4)“ von Tracy Wolff (beide dtv).
Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – kann wie schon in den Vormonaten ein zweistelliges Plus verbuchen (plus 13,1 Prozent). Der meistverkaufte Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen war im März die Taschenbuchausgabe des Erfolgstitels „Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel (dtv). „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban (Luchterhand) kann sich erneut den zweiten Platz sichern. Darauf folgt wie schon im Vormonat „Mein Leben in deinem“ von Jojo Moyes (Wunderlich).
Auch die Reisebücher schneiden im März wieder sehr gut ab (plus 11,2 Prozent) und die Ratgeber können ein Plus von 9,6 Prozent verbuchen. Das Sachbuch liegt nur leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 0,8 Prozent). Die Wissenschaften können nach einer längeren Durststrecke ebenfalls Zuwächse verzeichnen: Der Umsatz mit der Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik wächst um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik legt um 3,5 Prozent zu. Die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft verbucht ein Plus von 1,2 Prozent.
Kumuliert können außer den Wissenschaften alle Warengruppen das Ergebnis des ersten Quartals 2022 übertreffen. Im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 schaffen das nur die Belletristik (plus 13,7 Prozent) sowie die Kinder- und Jugendbücher (plus 17,6 Prozent), die deutliche Zuwächse verzeichnen können, während die anderen Warengruppen – größtenteils zweistellige – Rückgänge hinnehmen müssen.
Die Editionsformen schneiden im März 2023 überwiegend besser ab als im Vorjahresmonat. Die Hardcover/Softcover liegen 10,6 Prozent im Plus, die Taschenbücher verzeichnen ein Plus von 12,8 Prozent. Noch deutlicher fallen die Zuwächse bei den Kalendern aus (plus 33,9 Prozent). Der Umsatz mit Karten/Globen liegt dagegen unter dem Vorjahresmonat (minus 4,2 Prozent). Besonders groß sind die Rückgänge erneut bei den physischen Hörbüchern (minus 13,9 Prozent).