Die Literaturagentur AVA international GmbH gibt bekannt, dass die Autorin Brigitte Blobel am 07.08.2024 in Hamburg verstorben ist. Ein Nachruf:
Brigitte Blobel, geboren am 21.11.1942, war zu Lebzeiten eine angesehene und sehr erfolgreiche Autorin und als solche wird sie nicht nur der Literaturszene in Erinnerung bleiben. Seit November 2023 litt sie an einer schweren unheilbaren Krankheit, doch selbst diese hielt sie nicht davon ab, ihr schriftstellerisches Wirken voranzutreiben. Noch zum Jahresende 2023 legte sie ihren Literaturagenten Roman Hocke und Markus Michalek ihr neuestes Manuskript, einen Sauerland-Krimi, vor. Die Welt der Wörter und der Geschichten bildeten unwiderruflich die Grundpfeiler ihres Lebens.
Das geschriebene Wort dominierte zeitlebens ihren Werdegang. Ihre Kindheit erlebte Brigitte Blobel in ihrer Geburtsstadt Hamburg. Es folgten Jahre des Studiums der englischen wie der französischen Literatur, der Theaterwissenschaften sowie der Zeitungswissenschaften und der Politik. Sie war Redakteurin bei der Nachrichten- und Presseagentur Associated Press in Frankfurt am Main und New York und etablierte sich als freie Journalistin, die Mut zeigte und sich in ihren Reportagen auch mit unkonventionellen Themen auseinandersetzte. Nicht nur mit Wie angelt man sich seinen Chef (1999) oder Wenn sich zwei trauen (2001) zeigte sie ihr Können als Drehbuchautorin. So entsprangen auch die Fernsehserie Immenhof (1994/ 1995), sowie Episoden aus Eine Liebe in St. Petersburg (2008), Das Traumhotel (2003/ 2005) und das Drehbuch von Der letzte Patriarch (2010) – nur um einige wenige Beispiele zu nennen – ihrer Feder.
Wer den Namen Brigitte Blobel hört, verbindet damit aber insbesondere auch ein reiches Werk an Jugend- und Erwachsenenbüchern, die sich nicht selten mit Themen aus Gesellschaft und Weltgeschehen auseinandersetzen. Bereits mit ihrem Debütroman Alsterblick (1979) stürmte sie die „SPIEGEL“-Bestsellerliste. Den Weg auf die Liste fanden anschließend auch viele weitere ihrer Titel, unter anderem Der Ruf des Falken (1994) oder Das kalte Land (1996). 2008 wurde sie für Zwischen Bagdad und nirgendwo (2007) mit dem Jugendbuchpreis Ulmer Unke ausgezeichnet. Doch ihr Erfolg begrenzte sich nicht nur auf Deutschland – auch im Ausland wurde ihr schriftstellerisches Talent geschätzt und ihre Werke in 22 Sprachen übersetzt.
Ab 1999 lebte sie mit ihrem Ehemann Wolfram Bickerich auf Mallorca, sie bauten Wein an und produzierten Olivenöl. Doch nach vielen Jahren zog es die beiden wieder nach Hamburg zurück. Brigitte Blobel und Wolfram Bickerich starben beide am 7. August 2024 im Alter von 81 Jahren.
Die AVA bedankt sich bei Brigitte Blobel für die vielen Buchprojekte, die gemeinsam realisiert wurden. Sie war die geborene Geschichtenschreiberin, und als solche wird sie uns allen in guter Erinnerung bleiben.