Brunsbütteler Buchhändler Dietrich Wienecke lehrt Amazon das Fürchten

Dietrich Wienecke auf der Titelseite

Der Brunsbütteler Buchhändler Dietrich Wienecke hat Amazon in den letzten Jahren mehrfachen bei Preisbindungsverstößen erwischt. Auch vom Börsenverein ließ er sich, wie Stefan Schmid in der Dithmarschen Landeszeitung auf der Titelseite berichtet, nicht davon abhalten, gegen den Internetriesen zu klagen. Jetzt hat der 41jährige Buchhändler gewonnen.

Drauf gekommen ist Wienecke durch Kunden, die brachten Ausdrucke von Amazon mit. Was ihm zunächst wie ein Versehen aussah, hatte doch Methode: Das merkte der Buchhändler bei eigenen Testbestellungen.

„Doch beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dessen Mitglied er ist, wertet man die vermeintlichen Preisverstöße angesichts der Massenware Buch als entschuldbare Fehler“, so Stefan Schmid in seinem Artikel. Aber das nimmt Wienecke nicht hin: „Jeder andere Buchhändler würde im Auftrag des Börsenvereins eine Abmahnung in Höhe von 1000 Euro pro Buch erhalten. Nur Amazon nicht.“

Aber dann kommt es doch zu dicke: „Der dritte Band der Millionen-Bestsellerreihe Biss . . . erscheint im Februar 2008. Und bei Amazon ist das Buch um drei Euro günstiger. Selbst ein Brief des Carlsen Verlags habe nichts bewirkt“, so Wienecke gegenüber der Zeitung. Erstaunlich: Der Börsenverein hat versucht, ihn von der Klage abzuhalten, sagt der Buchhändler dem Blatt. Der aber ließ sich nicht abhalten.

Dafür hält er seit Dienstagabend das vorläufige Urteil zu seinen Gunsten in den Händen. „Darin wird Amazon aufgefordert, den günstigeren Verkauf von Büchern zu unterlassen. Andernfalls droht dem Internetbuchhändler ein Ordnungsgeld bis zu 250 000 Euro. Durch Hinterlegen einer Sicherheitsleistung ist das Urteil auch vorläufig vollstreckbar“, schreibt die Brunsbütteler Zeitung.

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