
Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch.
Frankfurter Rundschau
Der Peter Meyer Verlag wird von der Jury der Internationalen Tourismusbörse zum dritten Mal in der Kategorie „Reisen mit Kindern“ ausgezeichnet.
Roland Reuß befürchtet, GoogleBooks könne die europäische Produktion an Büchern ihrer spirituellen und materiellen Basis enteignen.
Kennt jemand Nizami? – Nein? Trotzdem Weltliteratur, meint Arno Widmann und stellt den Schriftsteller aus dem heutigen Aserbaidschan vor, von dem drei Versromane bei C. H. Beck erhältlich sind. Anlass der Präsentation kann aber nicht der 80. Todestag sein, wie in der Überschrift behauptet wird. Wenn einer 1209 gestorben ist …
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Felicitas von Lovenberg genießt es, die Mauer wieder und wieder stürzen zu sehen in den literarischen Verarbeitungen zweier Sammelbände: Renatus Deckert (Hg.): Die Nacht, in der die Mauer fiel, Suhrkamp und Julia Franck: Grenzübergänge, S. Fischer
Matthias Frings legt bei Aufbau eine Biografie zu Ronald M. Schernikau vor: Der letzte Kommunist. Der Rezensent Dietmar Dath sieht neues Interesse an Schernikaus Kunst erwachen, der „betörende, verwirrende Kunsttatsachen“ hinterlassen habe.
Reinhard Jirgls Roman Die Stille empfindet Oliver Jungen als Zumutung, in dem man einen „fulminanten Roman, einen überragenden Familien-, Gesellschafts-, Jahrhundert- und Jetztroman“ entdecken können. All in one, sozusagen.
Julia Schoch erzählt als „emphatische Lakonikerin“ von dem Ort, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat: Mit der Geschwindigkeit des Sommers, Piper Verlag.
Viola Roggenkamp verwebt das Schicksal der Gräfin Cosel mit dem einer jungen Frau von heute in ihrem bei S. Fischer erschienenen Roman Die Frau im Turm.
Der C. H. Beck Verlag bringt zwei Erzählungen aus dem Nachlass von Heimito von Doderer heraus: Seraphica Montefa über das Leben des Franz von Assisi.
Nikolaus Heidelbach hat wenig Bekanntes aus den Tagebüchern Kafkas, Fragmente und Erzählungen ausgewählt und illustriert. Michael Maar findet den entstandenen Band Gelegenheit zu einer kleinen Verzweiflung bei DuMont gelungen.
Walter Kappachers Roman zu Hofmannsthal, Der Fliegenpalast bei Residenz,
findet der Rezensent Hans-Jürgen Schings großartig.
Sibylle Lewitscharoffs persönlichstes Buch sei Apostoloff, ein Vaterroman. Suhrkamp hat diese „Prosa in transzendentem Dauerglühen“ veröffentlicht.
Und noch einmal Wende: André Kubiczeks Liebesroman Kopf unter Wasser bei Piper.
„Bergmann statt Bertolucci“ wollte Salman Rushdie einmal schreiben. Mit Die bezaubernde Florentinerin, dem bei Rowohlt erschienenen neuesten Roman Rushdies, an dessen „Exotenpracht eines überhitzten Tropenhauses“ man sich berauschen kann – so man will – ist dieses Projekt nicht ganz gelungen.
Tobias Hill schreibt einen Roman zur Finanzmarktkrise und findet nur Verrat und enttäuschte Liebe. Der Kryptograph bei C. Bertelsmann – trivial findet das Ergebnis Hannes Hintermeier.
Durch Verstehen besser werden: Das hält Ignacio Martínez de Pisón für möglich und Paul Ingenday meint, man lerne bei Pisóns Roman Milchzähne auch wirklich etwas. Das verdanken wir Hoffmann und Campe.
Auch bei Manesse lernen wir: Die Geschichte Argentiniens erzählt Antonio di Benedetto in seinem Roman Zama wartet.
Piper gibt einem schönen Band Reisebriefe Giuseppe Tomasi di Lampedusas heraus: Auf Reisen entsteht das Bild des resignierten Autors des „Gattopardo“.
Von Italien nach Ungarn: Die Kurze Geschichte von der ewigen Liebe des ungarischen Autors Szilárd Rubin sei eine Läuterungserzählung und einer der aufregendsten Liebesromane des letzten Jahrhunderts. Das behauptet Ingeborg Harms von diesem bei Rowohlt erschienenen Roman.
Bliss Broyard nähert sich dem Leben ihres Vaters Anatole Broyard, der das Vorbild für Coleman Silk in Philip Roths Der menschliche Makel war. Im Berlin Verlag erscheint die deutsche Übersetzung der Familiengeschichte der Broyards: Ein Tropfen. Das verborgenen Leben meines Vaters.
Hermann Hesse und Peter Weiss standen über Jahre in Briefkontakt. Beat Mazenauer und Volker Michels haben den Briefwechsel nun bei Suhrkamp herausgegeben: Verehrter großer Zauberer.
Bodo Kirchhoff bringt in seinem Roman zur Krise Sabine Christiansen, Klaus Zumwinkel, Elke Heidenreich, Martin Walser und Andrea Ypsilanti zusammen und erklärt nebenbei die Welt. Das alles auf 224 Seiten bei Hoffmann und Campe, die er nennt: Erinnerungen an meinen Porsche.
Mit ihrem „wahnwitzigen“ Buch Strangeland legt Tracey Emin ihre Autobiografie vor, die für die Rezensentin Rose-Maria Gropp gleichzeitig „radikale, zarte, mutige Literatur“ bei Blumenbar.
Hanser präsentiert uns das schönste Buch von Lars Gustafsson seit mehr als dreißig Jahren, findet Jochen Schimmang nach der Lektüre von Frau Sorgendahls schöne weiße Arme.
Michael Farins Hörspiel zu Nicolas Borns Roman Die Fälschung bei Hoffmann und Campe Hörbuch hört man wie einen „spoken song“.
Kinder- und Jugendbücher
Garmans Sommer von Stian Hole ist ein trauriges wunderschönes Buch, das uns unsere Liebe zum Leben beweist. Hanser führt das Buch für Kinder ab 6 Jahren im Programm.
Robert Gernhardt hat auch Kinderverse verfasst. Das ruft uns Aufbau mit dem von Alexandra Junge illustrierten Bilderbuch Familie Erdmännchen ins Gedächtnis. Silja von Rauchhaupt findet, manche der Bilder wirkten wie Verlegenheitslösungen. Trotzdem freut sie sich über diese „Wiederbegegnung“ mit Gernhardt.
Fans von Lian Hearns Saga um den japanischen Clan der Otori bekommen eine Vorgeschichte: Die Weite des Himmels im Carlsen Verlag.
Zebraland heißt Marlene Röders Buch über gemeinsame Schuld. Elena Geus findet diese Ravensburger-Novität begeisternd.
Charlottes Traum von Fridtjof Küchenmann ist ein Buch um große Gefühle bei Beltz & Gelberg.
Wer ist Violet Park?, fragt Jenny Valentine bei dtv und erzählt eine witzige Geschichte mit einem makabren Anfang und einem lebensklugen Ende, voller Charme und Originalität, findet Christina Hoffmann.
Monika Osberghaus erzählt im Klett Kinderbuch Verlag zwölf Geschichten aus dem Alten Testament neu, temperamentvoll und in all ihrer Widersprüchlichkeit: Paradies und Löwengrube heißt das dann.
Die Angst vor dem Tier, das in uns steckt, kennen wir alle. Ulf auch. Und Ulf muss man mögen, findet Eva-Maria Magel in ihrer Besprechung seiner Geschichte: Gunnel Linde: Hilfe! Ich bin ein Werwolf, Gerstenberg
Schnörkellose Grausamkeit und poetische Kraft attestiert Heidi Strobel dem Buch von Beate Teresa Hanika Rotkäppchen muss weinen.
Süddeutsche Zeitung
„Wie geht es den jungen Verlagen in der Wirtschaftskrise?“, hat Jens-Christian Rabe nachgefragt. Und ist auf „gelassene Zuversicht“ gestoßen: Ob Lars Birken-Bertsch vom Blumenbar-Verlag, Jörg Sundermeier vom Verbrecher-Verlag, Daniela Seel von KOOKbooks oder Andreas Rötzer von Matthes & Seitz – sie alle signalisieren Optimismus. Allenfalls Tanja Graf von SchirmerGraf beurteile „die Lage etwas nüchterner“; zwar „gehe es dem Verlag verhältnismäßig gut“, doch „die Zurückhaltung der großen Verlage im Taschenbuch-Lizenzgeschäft – eine überdurchschnittlich wichtige Einnahmequelle kleiner Verlage – sei spürbar“.
Eine exklusive Liebe (Luchterhand): Die Journalistin Johanna Adorján erzählt vom ungewöhnlichen Lebenslauf ihrer Großeltern – für Christoph Bartmann ist das Ergebnis ein „journalistisches Buch, aber eines in eigener Sache, eines, das die Ich-Position nicht ausspart, sondern das die eigenen Gedanken im Fortgang der Nachforschungen ebenso registriert wie die Antworten der Befragten“. Das sei „sympathisch und wirkt aufrichtig“, bringe aber den erzählten Fall einer Klärung nicht wirklich näher.
Renate Meinhof rezensiert Aufbau Ost. Unterwegs zwischen Zinnowitz und Zwickau (S. Fischer): Claudia Ruschs 15 Geschichten aus Ostdeutschland vermitteln einen „neugierigen, versöhnlichen Blick“, mit dem die Autorin das Alte wie das Neue anschaue. Der Leser reise gern mit ihr durch die 15 Bezirke, bestaune Fertiges und bedauere Unfertiges. „Dass die Autorin selbst offenbar noch lange nicht fertig ist mit ihrer eigenen Geschichte, spürt man an vielen Stellen des Buches. Ein Glück.“
Die Welt
„Sorgenumwölkte“ Eröffnungsrede Gottfried Honnefelders auf der Leipziger Buchmesse.
Neue Zürcher Zeitung
Heute rezensiert werden:
Maria Sveland: Bitterfotze (Kiepenheuer & Witsch): „Ein Selbsterklärungsbuch, das mit seiner schnellen und einfachen Sprache zeigen will, wie kompliziert das Leben für eine alleinerziehende Frau ist.“
Slavenka Drakulić: Leben spenden. Was Menschen dazu bewegt, Gutes zu tun (Zsolnay): „Reportage und Porträt zugleich. Es ist die menschliche Vertiefung einer medizinischen Problematik, die bis jetzt oft nur oberflächlich-technokratisch gesehen wurde. Welche Wurzeln die Selbstlosigkeit haben kann, beschreibt Slavenka Drakulić mit fast literarischer Intensität.“
(Ingeborg Kaiser): Matou (OSL). Gedichte. Illustrationen v. Gisela K. Wolf: „38 Gedichte über das windgekämmte Leben und samtene Räkeln Matous, das Kratzen und Schnurren frei nach Bachs Tonfolgen, wobei sich unter die Momentaufnahmen kätzischer Eigenwilligkeit zunehmend auch Elegien und anrufende Erinnerungen an das verstorbene Tier mischen.“
Julia Schoch:Mit der Geschwindigkeit des Sommers (Piper): „Aufs Ganze gesehen beeindruckt dieser Roman ungemein, denn er erzählt auf unangestrengte, undidaktische Weise von vielerlei: von den psychischen Nachwirkungen, die das Ende der DDR auch knapp zwanzig Jahre später bereitet, vom Versuch, wenigstens im Nachhinein der eigenen Schwester gerecht zu werden, von einer episodischen Liebe, die leisten soll, was keine Liebe leisten kann, und von einer Landschaft, die, nachdem die militärische Nutzung durch den Sozialismus weggefallen ist, allmählich in Vergessenheit zu geraten droht.“
Ulrich Teusch: Die Katastrophengesellschaft. Warum wir aus Schaden nicht klug werden (Rotpunktverlag): „Es werden historische und andere wissenschaftliche Studien der zurückliegenden Jahre zitiert und kommentiert. Aber zu vieles verläuft sich in Allgemeinplätzen. Teuschs Essay arbeitet sich vor allem an dem ab, was andere gedacht und geschrieben haben. Das produziert an zu vielen Stellen Tertiärliteratur und tut der Frische Abbruch, die der Leser von einem Essay er