Gestern abend, bei einem lockeren privaten Treffen im Kreis ehemaliger Kollegen von KiWi und DuMont, schien plötzlich klar, warum Kiepenheuer & Witsch sich seit Monaten bedeckt über seinen Sptzentitel „DIE TYRANNEI DES SCHMETTERLINGS“ von Frank Schätzig hält („drei Jahre mussten die Fans auf einen neuen Roman warten, dieses Frühjahr ist es endlich soweit“). Aber wann genau? Und wo?
Hartnäckig hält sich nämlich im Kölner Raum das Gerücht, Frank Schätzing würde doch wieder zu seinem Ur-Verlag Emons zurückkehren. Deshalb sei auch jetzt erst der 24. April als Erscheinungstermin des neuen Wissenschaftssthrillers bekannt gegeben worden, aber auch dieser Termin wird immer noch bei Insidern bezweifelt. Denn: Das Termin-Gezerre soll kein Kalkül sein, sondern es werde gestritten, ob sein alter Verlag Emons doch die Rückkkaufoption für Schätzing ziehen wird, die damals vereinbart worden sei, als man sich schweren Herzens trennte: Denn „leisten“ kann sich das sein damals erster Verleger jetzt.
Was glaubhaft klingt, denn die Bande zu Emons sind nicht abgeschnitten. Man hatte sich zwar trotz des erfolgreichen Kriminalromanes Tod & Teufel (heute noch starker Backlist-Titel bei emons) getrennt, aber die Voraussetzungen waren andere: Emons war damals ein lediglich im Kölner Raum bekannter Regionalverlag, heute ist Emons mit geschätzt 12 Mio € Umsatz einer der größeren Player im Markt, die auch international mitspielen – etwa über eine Auslandstocter in Italien, die dort z. B. beim Hörbuch sogar die Nummer zwei im Markt ist). Damit ist Emons als früherer Regionalverlag selbst zu erfolgreich für die neue Independent-Bestsellerliste des Börsenblattes geworden (vorigen Sonntag hier im Interview mit dessen Chefredakteur Dr. Torsten Casimir wurde das auch deutlich, dass Hejo Emons „not amused“ über diese Idee war, Büchern aus unabhängien Independentverlagen mehr Gesicht im Markt zu geben).
Was Emons bewogen haben mag, sich nun doch konsequent den Weg in die Sptzengruppe der deutschen Publikumsverlage zu entwickeln: Und dafür braucht man starke Autorenmarken – so erfolgreich etwa die Emons Autoren Silvia Götschi und Christof Gasser (mit den Plätzen 3, 15 und 19 auf der Schweizer-Krmibestenliste des letzte Jahres) auch sein mögen, für den Sprung an die Spitze reichen die nicht. Aber heute am Sonntag ist es natürlich schwer eine Bestätigung für diese Wechselgerüchte zu bekommen.