Der Schriftsteller Gerd-Peter Eigner, geboren 1942, ist tot. Er starb gestern morgen in Berlin.
Ehe er zu schreiben begann, arbeitete Eigner als Lehrer. Seit 1971 war er als Schriftsteller tätig.
Eigner hat auf Kreta gelebt, wo er 1973 von der griechischen Militärjunta ausgewiesen wurde, ging nach Toulouse und Formentara, lebte in Bremen, Berlin und Paris, vor allem aber in seinem geliebten Olevano Romano.
Gerd-Peter Eigner hat Romane, Essays und Hörspiele verfaßt; zur letzten Frankfurter Buchmesse erschien bei PalmArtPress sein erster Gedichtband, der nun sein Vermächtnis wird: Mammut. 1978 erschien bei der DVA sein erster Roman Golli. Seine großen Romane Brandig, Mitten entzwei und Lichterfahrt mit Gesualdo erschienen bei Hanser.
Eigners Werk wurde mit zahlreichen Preisen bedacht. 2008 erhielt er den Kranichsteiner Literaturpreis für sein Gesamtwerk, insbesondere für seinen 2008 bei KiWi erschienenen Roman Die italienische Begeisterung. Im Juli 2010 erhielt er den Nicolas-Born-Preis.
In den horen wurden Autor und Werk 2010 in einer Sonderausgabe gewürdigt.
Eigner hat es seinen Freunden nie leicht gemacht. Er hatte eine klare Meinung, die er kompromißlos vertrat, sein großes erzählerisches Werk – leider viel zu unbekannt – zeugt davon. Wer aber seine Freundschaft gewonnen hatte, durfte ihrer sicher sein. – Die deutsche Literatur hat einen ihrer größten Erzähler verloren.