„Mein Roman ist kein Versuch, die Klimakrise zu diskutieren. Debatten dieser Art sind nach meiner Einschätzung sinnlos, da die Klimakrise eine objektive, wissenschaftlich belegte Tatsache ist. Das Buch ist vielmehr ein Versuch, unsere Gedanken und Gefühle gegenüber der Welt darzustellen, die wir um uns herum sehen“, sagt Jens Lijestrand über sein Buch Der Anfang von Morgen (S.Fischer). Anlass für Fragen:
BuchMarkt: Das fragen wir immer zuerst: Worum geht es in dem Buch?
Jens Liljestrand: Es ist ein packender, abgründiger Klima- und Familien-Roman über unsere Gegenwart: Wie leben und lieben wir als Menschen weiter, während bedrohliche Hitzewellen und andere Krisen schon Realität sind?
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Inspiriert wurde das Buch von den verheerenden Waldbränden im Hitzesommer 2018 und auch von der Corona-Pandemie.
Worauf kam es Ihnen ganz besonders an?
Ich wollte eine Geschichte erzählen über die Klimakrise als Teil unseres Alltags, nicht als plötzlicher Schock. Eine Geschichte über das Abnormale als Normalität.
Welche Leserschaft soll damit angesprochen werden?
Alle, die spannende, fesselnde Romane mögen, in denen auch ernste aktuelle Themen verhandelt werden wie in Maja Lundes Klima-Romanen.
Kommt das wirklich beim Buchhandel an?
Bisher auf jeden Fall. Der Klimawandel ist ein Thema, das alle beschäftigt und mit Leser:innen jeden Alters ins Gespräch bringt.
Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch denn im Laden gut verkaufen?
Es ist ein spannender Klima-Roman, aber auch ein Buch über Liebe, Hass, Beziehungen, Sucht, Rache und Untreue und all die anderen chaotischen, alltäglichen Dinge, die uns ständig beschäftigen.
Fallen Ihnen drei Wörter ein, die das Buch schön beschreiben würden?
Relevant, fesselnd, anregend.
Welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie dennoch gerne beantwortet?
„Warum wurde der Roman in 22 Länder auf der ganzen Welt verkauft?“
Hier können Sie dies tun:
Dass hier eine schwedische Mittelklassefamilie ins Chaos gerät, macht es für internationale Leser interessant, denke ich. Schweden gilt im globalen Kontext als fortschrittliche, gut organisierte Gesellschaft, schon fast langweilig stabil – wenn sogar dort schon so etwas passieren kann …