
Das Kuratorium der Kurt Wolff Stiftung hat entschieden: Die Edition Tiamat aus Berlin erhält den Kurt-Wolff-Preis 2026. Deren Verleger Klaus Bittermann bereichere seit mehr als 45 Jahren die publizistische Landschaft mit politischen Essays und Büchern zu Geschichte und Zeitgeschehen, mit einem Schwerpunkt auf den Holocaust, Antisemitismus und Nationalismus. Belletristik, in Übersetzungen vor allem aus dem Englischen und Französischen, satirische Texte und Reportagen rundeten das Programm ab.
„Dank Klaus Bittermanns Engagement ergänzen seine Publikationen wichtige Stimmen im Meinungsstreit mit Unbequemem, Gesellschaftskritischem, historisch wie aktuell Relevantem, Humorvollem sowie linke Diskurse Erweiterndem“, heißt es in der Begründung.
Der Kurt-Wolff-Preis ist mit 35.000 Euro dotiert.
Der Kurt-Wolff-Förderpreis 2026 wird dem Verlag Starfruit Publications aus Fürth verliehen. Seit 2009 publiziert der Verleger Manfred Rothenberger ein Programm, das spartenübergreifende Kollaborationen fördere, Lyrik wie Sachbücher, Biografien und Kunstbücher zeige, das immer wieder überrasche, vermeintlich Abseitiges ins Licht hebe und dem es gelinge, literarisch interessante sowie politisch relevante Bücher in herausragender Gestaltung zu veröffentlichen.
Der Förderpreis ist mit 15.000 Euro dotiert.
Die Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene wurde am 17. Oktober 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie dem damaligen Kulturstaatsminister Dr. Michael Naumann gegründet. Der Name der Stiftung erinnert an den bedeutenden Verleger des deutschen Expressionismus, der von 1887 bis 1963 lebte und mit dem Kurt Wolff Verlag unter anderem in Leipzig wirkte. Die Stiftung versteht sich als Interessensvertretung unabhängiger deutscher Verlage, ihr Sitz befindet sich seit März 2002 im Haus des Buches in Leipzig. Die Arbeit der Stiftung wird mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie aus Spenden finanziert. Dem Freundeskreis der Stiftung gehören derzeit 144 Verlage an. Im Oktober 2025 erschien die 20. Ausgabe des Kataloges ›Es geht um das Buch‹, der Porträts von 121 unabhängigen Verlagen und deren aktuelle Spitzentitel vorstellt und einen Rückblick auf 25 Jahre Stiftungsarbeit liefert.
Seit August 2023 bilden das Kuratorium Dr. Ulrich von Bülow, Dr. Mara Delius, Matthies van Eendenburg, Nadine Meyer, Annegret Schult (Vorsitzende), Nina Wehner, Dr. Korinna Weichbrodt und Dr. Erdmut Wizisla.
Die Preisverleihung findet am 20. März 2026 auf dem Forum ›Die Unabhängigen‹ im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt.