Die Republik Litauen ist im nächsten Jahr Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse (23. bis 26. März 2017). Heute Mittag hat das Lithuanian Culture Institute in der Botschaft des Landes in Berlin die Höhepunkte des Programms vorgestellt.
„Litauen und Deutschland sind heutzutage politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich miteinander so eng wie nie zuvor verbunden. Die bevorstehende Teilnahme als Partnerland an der Leipziger Buchmesse gibt uns die einmalige Chance, Litauen in vielen Facetten und Farben vorzustellen“, sagte Botschafter Deividas Matulionis, der die Programmvorstellung eröffnete. „Ein Hauch von Litauen in Leipzig – das ist unsere Ambition.“
Auch Buchmessedirektor Oliver Zille hob hervor, dass Litauen sich in Leipzig mit einem vielfältigen literarischen, musikalischen und künstlerischen Programm präsentiert, dass das baltische Land in all seinen kulturellen Facetten erlebbar macht. „Litauen setzt damit die Tradition der Schwerpunktländer in Leipzig fort, die den Dialog innerhalb Europas stärken und das Verständnis füreinander fördern.“ Litauisch sei eine der poetischsten Sprachen Europas, betonte Zille. „Wenn Sie Poesie in Ihr Leben bringen wollen, ist Litauen eine Brücke dafür.“
Im Mittelpunkt des Programms des Lithuanian Culture Institute werde die Vielfalt der klassischen und zeitgenössischen litauischen Literatur stehen, betonte dessen Direktorin Aušrinė Žilinskienė. Insgesamt werden 26 deutschsprachige Neuerscheinungen präsentiert -– Lyrikbände, Romane, Essaysammlungen, Sach- und Kinderbücher.
Zu den in Leipzig präsentierten Romanen gehören Tula, das wohl bekannteste Werk von Jurgis Kunčinas (Corso), Antanas Škemas‘ Exilroman Das weiße Leintuch über litauische Tristesse im New York der 1950er Jahre (Guggolz) und die Fluchtgeschichte Salz für die See von Ruta Sepetys (Carlsen).
Darüber hinaus ist ein breites kulturelles Rahmenprogramm geplant, wobei ein spezieller Akzent auf der polyglotten Tradition der Stadt Vilnius sowie den Beziehungen Litauens zu seinen polnischen, russischen und deutschen Nachbarn liegt. Zudem zeigen junge litauische Kreative (Buchkünstler, Musiker, Fotografen, bildende Künstler) ihre neuen Arbeiten.
Unter anderem ist eine Ausstellung zu Ehren von Johannes Bobrowski geplant, der im April 2017 vor hundert Jahren geboren wurde. Die osteuropäische Landschaft, die Sprachen und Mythen der baltischen Kulturen, insbesondere Litauens, waren zentrale Themen des deutschen Lyrikers und Erzählers. Eine Ausstellung von Arturas Valiauga zeigt Fotografien aus Litauen, von beiden Seiten der Memel, in deren Kontext die Biografie und der literarische Nachlass Bobrowskis gestellt werden.
Nähere Informationen unter: www.litaueninleipzig.lt