Der LUCHS-Preis April geht an die Autorin Noemi Schneider und das Illustratoren-Duo Golden Cosmos für ihr Bilderbuch Ludwig und das Nashorn, erschienen bei NordSüd, empfohlen für Kinder ab 4 Jahren.
In dieser „philosophischen Gute-Nacht-Geschichte“ ist an Schlaf erst einmal nicht zu denken: Frei nach Ludwig Wittgensteins Frage „Existiert etwas nur, wenn man es sieht?“ übt sich in diesem Bilderbuch ein kleiner Ludwig mit „wild leuchtendem orangepinkfarbenem Haar“ im Philosophieren. Er behauptet, dass ein riesiges Nashorn in seinem Kinderzimmer sei, was sein Vater als Quatsch abtut. Es folgt eine Nashornsuche im Kinderzimmer, die die philosophische Ordnung der alltäglichen Wahrnehmung gehörig aus den Angeln hebt. Das Berliner Künstler-Duo Golden Kosmos bringe durch das Zusammenwirken von Neonrot und abgedeckten Farbtönen „jede Doppelseite zum Leuchten“, lobt der Autor und Philosoph Jörg Bernardy in der aktuellen Ausgabe der Zeit. Der Luchs-Juror fasst zusammen: „Es zeugt von großer Kunst, wie sich Text und Bild in ihrem Zusammenspiel aufs Einfachste beschränken und gleichzeitig das Unsichtbare mit viel Witz und Wärme sichtbar machen.“
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden derzeit die Übersetzerin Brigitte Jakobeit, Benno Hennig von Lange vom Jungen Literaturhaus Frankfurt, Ziphora Robina von Radio Bremen sowie Autor und Philosoph Jörg Bernardy. Jury-Vorsitzende ist Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.
In diesem Monat empfiehlt die LUCHS-Jury außerdem:
- In der Schlange der Träume von Rita Sineiro und Laia Domènech (Ill.) (Knesebeck), empfohlen ab 4 Jahren
- Dieser Sommer mit Jente von Enne Koens (Gerstenberg), empfohlen ab 10 Jahren
- Einfach nur Paul von Tania Witte (Arena), empfohlen ab 12 Jahren
Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger am Donnerstag, 6. April 2023, um 15.20 Uhr auf Bremen Zwei vor. Das Gespräch zum Buch wird online unter www.radiobremen.de/luchs abrufbar sein.