Im Namen der Familie Perscheid geben der Lappan Verlag und die Caricatura Galerie Kassel bekannt, dass der Cartoonist Martin Perscheid im Alter von 55 Jahren verstorben ist. Nach langer Krankheit hat er in der Nacht zum 31. Juli den Kampf gegen den Krebs verloren.
„Dieser Verlust ist dramatisch. Wir verlieren mit Martin Perscheid nicht nur einen der besten und populärsten Zeichner der Komischen Kunst, sondern auch ein Vorbild und einen Wegbereiter – und einen Freund. Wir trauern mit seiner Familie und mit seinen vielen Fans“, sagt Martin Sonntag, Leiter der Caricatura Galerie.
Antje Haubner, Programmleiterin des Lappan Verlages: „Martin Perscheids Humor war nicht erfrischend, er war schwarz. Er wollte mit seinen Cartoons nicht nur spielen, sondern zubeißen. Dort, wo es wehtut und wo andere sich lieber wegducken, weil es kaum auszuhalten ist. Wir trauern um einen der größten deutschen Cartoonisten und um einen lieben Freund. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“
Martin Perscheid wurde 1966 in Wesseling bei Köln geboren. Seit 1994 wurden seine Cartoons in zahlreichen Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht, 1995 erschien sein erstes Buch im Lappan Verlag. Unter dem Titel Perscheids Abgründe schuf er über 4.300 Cartoons und wurde zu einem der bedeutendsten Cartoonisten unserer Zeit.
Er wurde mehrfach ausgezeichnet: Im Jahr 2002 erhielt er den „Max & Moritz-Preis“ für die beste deutsche Comic-Serie. 2004 belegte er den dritten Platz beim „Deutschen Karikaturenpreis“, 2018 ebenfalls den dritten Platz beim „Deutschen Cartoonpreis“. Martin Perscheid ist zudem Träger der Kulturplakette der Stadt Wesseling, die ihm 2006 verliehen wurde. Die Caricatura in Kassel ehrte ihn 2016 mit dem „Denkmal für den unbekannten Idioten“, das seitdem auf dem Vordach der Caricatura am Kasseler KulturBahnhof steht.
Martin Perscheid lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in Wesseling.