Peggy Mädler wird im Jahr des 200. Geburtstages von Theodor Fontane mit dem Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Der Preis ist mit € 40.000 dotiert.
In ihrem aktuellen Roman Wohin wir gehen (Galiani/ET Frühjahr 2019) stellt sie entscheidende Fragen; nach dem, was bleibt, wenn eine Heimat, die Eltern oder auch politische Hoffnungen verschwinden. Wohin bricht man auf, wo möchte man bleiben, während Landschaften, Orte und Jahre vorbeiziehen? Und wer ist am Ende der Mensch, der einen am längsten kennt? Mit ruhiger Kraft und einem genauen, poetischen Blick zeichnet Peggy Mädler auf, wie sich in einem Leben die Erfahrungen wie Sedimente im Gestein übereinanderlegen.
In der Begründung der Jury heißt es: „Wohin wir gehen ist ein schmales Buch – und doch steckt in ihm ein ganzes Jahrhundert. (…) Drei Generationen, drei Freundinnenpaare. Geprägt sind ihre Lebensgeschichten von Brüchen und Veränderungen, ausgelöst durch Krieg, Vertreibung und wechselnde politische Systeme bei den einen, durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse, digitales Nomadentum und Globalisierung bei den anderen. (…) In literarischer Perfektion beschreibt Peggy Mädler Land und Leute, ihre Seele und ihre Sehnsüchte, ihre Prägungen und ihr Scheitern – ganz in der Tradition Theodor Fontanes. Sie braucht dabei nur wenige knappe Striche, um erzählerische Wucht zu entfalten.“
Peggy Mädler wurde 1976 in Dresden geboren. Sie hat in Berlin Theater-, Erziehungs- und Kulturwissenschaft studiert und 2008 in den Kulturwissenschaften auch promoviert. Sie arbeitet als freie Dramaturgin und Autorin und ist Mitbegründerin der Künstlerformation Labor für kontrafaktisches Denken. Von 2007 bis 2009 gehörte sie dem Gründungsvorstand des LAFT Berlin an, und sie wirkt gelegentlich beim Performancekollektiv She She Pop mit. 2011 erschien ihr erster Roman: Legende vom Glück des Menschen (Galiani Berlin), und im Frühjahr 2019 Wohin wir gehen.