400 Jahre Geschichte aus der Perspektive eines Hauses Jacoby & Stuart: Buchpremiere von „Das alte Haus an der Gracht“ in Berlin

Ein gelungener Auftritt gestern Abend in Berlin: Im Anne Frank Zentrum am Hackeschen Markt stellte das Verlagshaus Jacoby & Stuart das druckfrische Buch Das alte Haus an der Gracht von Thomas Harding, illustriert von Britta Teckentrup vor (aus dem Englischen von Nicola Stuart). Im Mittelpunkt steht die abwechslungsreiche Geschichte des Anne Frank Hauses in Amsterdam, die vor fast 400 Jahren begann.

Thomas Harding und Britta Teckentrup sind im Verlag keine Unbekannten. Die erfolgreiche Zusammenarbeit des englisch-deutschen Duos begann mit dem mehrfach ausgezeichneten Buch Sommerhaus aus am See, in dem Harding die Geschichte des Wochenendhauses seiner jüdischen Großmutter am Groß Glienicker See erzählt.

Edmund Jacoby im Gespräch mit Britta Teckentrup und Thomas Harding

Nun also das Haus mitten in Amsterdam, in dem Anne Frank die letzten Jahre ihres kurzen Lebens verbracht hat, und das heute als Museum und Sitz der Anne-Frank-Stiftung genutzt wird, mit deren Unterstützung das Projekt konzipiert wurde. In ihrer unvergleichlichen Collagentechnik hat Britta Teckentrup wieder wunderschöne Bilder geschaffen, die den warmherzigen Text aufs Wunderbarste ergänzen und die Atmosphäre der jeweiligen Zeit gut einfangen.

Im Gespräch mit Verleger Edmund Jacoby erzählten die beiden von ihrer Arbeit und ihren Recherchen im großartigen Archiv der Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam.  Veronika Nahm, die Leiterin des Berliner Anne Frank Zentrums, lobte das Buch, weil es sich hervorragend zum Einsatz bei den täglichen Besuchen von Schulklassen eigne. Anne Franks erschütternde Geschichte müsse so erzählt werden, dass sie Kinder anspricht ohne sie mit Fakten zu überfrachten. Das sei mit dem Buch, das 400 Jahre Geschichte lebendig werden lasse, bestens gelungen. Auch aus dem Publikum kam viel Lob für das Buch, das Anne Frank nicht als Opfer darstellt und durch sein offenes Ende  viel Raum für eigene Gedanken und Fragen lässt. Das alte Haus an der Gracht biete Gesprächsansätze und sei eine gute Grundlage, je nach Aufnahmebereitschaft ganz individuell auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Besonders nützlich: Ein doppelseitiger Anhang gibt Hilfestellung bei der Beantwortung von Fragen.

ml

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