Zum ersten Mal präsentiert die Jury des seit 1984 vergebenen und mit 4.000 Euro dotierten Phantastikpreises der Stadt Wetzlar noch während der Entscheidungsfindung eine Longlist. Sie will damit den Blick der Leser auch auf diejenigen Titel richten, die sich nach intensiver Lektüre und Diskussion nicht für den Preis durchsetzen können. „Für den Phantastikpreis werden immer viele sehr gute Titel eingereicht“, erklärt Klaudia Seibel, Mitarbeiterin der Phantastischen Bibliothek Wetzlar und seit Beginn des Jahres Koordinatorin des Preises. „In der Vergangenheit hat jeweils nur der Preisträger eine größere mediale Aufmerksamkeit erfahren. Damit werden wir der Fülle an guter phantastischer Literatur aber nicht wirklich gerecht“, begründet die Literaturwissenschaftlerin diese Entscheidung.
24 Mal wurde der Preis bereits verliehen, darunter an Romane von Carl Amery, Cornelia Funke, Wolfgang und Heike Hohlbein, Christian Kracht sowie Walter Moers. Er würdigt Werke, die in deutscher Sprache verfasst wurden und erstmals in Printform erscheinen.
Vor der Erstellung der Shortlist Anfang Juni prüft die 11köpfige Fachjury nun die Titel der Longlist. Der diesjährige Preisträger wird Ende Juni bekanntgegeben; die öffentliche Preisverleihung findet am 27. September 2019 im Rahmen der 36. „Wetzlarer Tage der Phantastik“ statt.
Folgende Titel sind in der engeren Auswahl für den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar:
- Andreas Eschbach: NSA – Nationales Sicherheits-Amt (Lübbe)
- Juan S. Guse: Miami Punk (S. Fischer)
- Birgit Jaeckel: Das Erbe der Rauhnacht (BoD)
- Julia von Loucadou: Die Hochhausspringerin (Hanser Berlin)
- Jenny-Mai Nuyen: Die Töchter von Ilian (Fischer TOR)
- Sebastian Pirling: Der Planet der verbotenen Erinnerungen (Brendow)
- Sebastian Schaefer: Der letzte Kolonist (Eridanus)
- Matthias Teut: Die Elbenstifte (DichtFest)
- Antje Wagner: Hyde (Beltz & Gelberg)
- Kathleen Weise: Wenn wir nach den Sternen greifen (Ueberreuter)