Anfang 2000, ein regnerischer Frühjahrstag in den Niederlanden. Eine Schlange von nassen Menschen steht nachts vor einer x-beliebigen Buchhandlung wie überall im Land und wartet darauf, dass ein müder Mitarbeiter die Türen öffnet. Die Leute warten nicht auf den neuesten Band der Harry-Potter-Reihe, nein, sie sind von etwas anderem verzaubert, der sogenannten Voskuilgekte – zu deutsch, der Voskuilmanie.

Wie zur Veröffentlichung des letzten Bandes von J.J. Voskuils Romanzyklus Das Büro in den Niederlanden, wollte auch der Verbrecher Verlag den Abschluss der Reihe mit dem gerade erschienenen siebten Buch, Der Tod des Maarten Koning, feierlich um Mitternacht begehen – und die Buchhandlung Die Buchkönigin in Berlin-Neukölln war sofort begeistert mit dabei.

In der Neuköllner Buchhandlung wurde gestern schließlich auf das gute Ende einer langen Geschichte der deutschen Ausgabe von Das Büro angestoßen. Autoren des Verbrecher Verlags lasen aus verschiedenen Teilen des umfangreichen Romans. Anke Stelling (Bodentiefe Fenster, Fürsorge), Manja Präkels, die gerade ihr Romandebüt Als ich mit Hitler Schnapskirchen aß veröffentlicht hat, und Andreas Spechtl, Sänger der Band Ja, Panik, liehen J.J. Voskuil ihre Stimmen. Trotz des Orkans Xavier, der in der Nacht zum Freitag in Berlin wütete, war die Veranstaltung ein voller Erfolg und die Buchhandlung gut gefüllt.
Jörg Sundermeier und Kristine Listau, die Köpfe hinter dem Coup, freuen sich über die breite Resonanz die das Projekt erfährt – nun auch im deutschsprachigen Raum. In der Buchkönigin war außerdem für ausreichend Sekt gesorgt, sodass alle den wohlverdienten Ruhestand des Maarten Koning begießen konnten.
Marcus Wendt