Im Herbst 2024 erscheint ihr letztes Buch "Vom Glück der Verbundenheit. 100 Wege aus der Einsamkeit. Erkenntnisse aus meinen ersten 96 Jahren" Ruth Westheimer ist gestorben

Der Ariston Verlag trauert um seine Autorin Ruth Westheimer, die am vergangenen Freitag im Alter von 96 Jahren im Kreise ihrer Familie in New York City verstoben ist. Die renommierte deutsch-amerikanische Sexualtherapeutin und Soziologin galt als Pionierin der Sexualaufklärung und als Pop-Ikone. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Radiosendung „Sexually speaking“, die in den Achtzigern mit Tabus brach, und durch ihre mehr als 40 Bücher. Ihre Botschaft war dabei so einfach wie klar: „Sexualität ist nichts, wofür man sich schämen muss.“ Im Herbst 2024 erscheint bei Ariston Ruth Westheimers letztes Buch Vom Glück der Verbundenheit. 100 Wege aus der Einsamkeit. Erkenntnisse aus meinen ersten 96 Jahren

Das ist jetzt meine Hauptaufgabe: mitzuhelfen, dass nicht so viele allein sind, sagte sie zu mir kurz vor ihrem neunzigsten Geburtstag auf die Frage, welches Thema sie am meisten berührt. Ruth Westheimer hat aus ihren persönlichen Erfahrungen von Verlust und Einsamkeit abgeleitet, dass die Beziehungen zwischen den Menschen das Wertvollste sind, was wir haben. Darüber hat sie mit Lust gesprochen und geschrieben, bis in die letzten Tage ihres Lebens. Ein Jahrhundertleben!“ Tobias Winstel, verlegerischer Geschäftsleiter der Heyne Verlage.

Westheimer wurde 1928 als Karola Ruth Siegel in Karlstadt am Main in eine jüdische Familie geboren. Als Zehnjährige wurde sie kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit einem Kindertransport in die Schweiz gebracht. Sie überlebte den Holocaust und nahm 1965 die US-Staatsbürgerschaft an. Ruth Westheimer arbeitete als Dozentin am Calhoun College der Yale University, am Butler College der Princeton University und als Lehrbeauftragte an der New York University, wo sie an der Medizinischen Fakultät unterrichtete. Darüber hinaus hatte sie ihre eigene Beratungspraxis in New York und hielt überall auf der Welt Vorträge. 2019 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. Bis zu ihrem Tod am 12. Juli 2024 lebte Ruth K. Westheimer in New York. Sie hinterlässt zwei Kinder und vier Enkel.