Dotiert mit 5000 Euro und einem Arbeitsaufenthalt Sofi Oksanen erhält den Usedomer Literaturpreis 2023

Sofi Oksanen © Toni Harkonen

Die Usedomer Literaturtage zeichnen in diesem Jahr die Schriftstellerin Sofi Oksanen stellvertretend für Ihr Gesamtwerk für ihren Roman Fegefeuer mit dem Usedomer Literaturpreis aus. In ihrem Gesamtwerk verknüpfe Sofi Oksanen mit Finnland und Estland zwei europäische Länder und mit diesen beiden gleichzeitig historische Räume mit einer sozial-kulturellen Gegenwart, heißt es in der Begründung der Jury, der die Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk als Vorsitzende, der Publizist Manfred Osten und der Historiker Andreas Kossert angehören. „Sie macht diese in einem transnationalen und zutiefst europäischen Kontext erleb- und erfahrbar. Meisterhaft und bewegend porträtiert Sofi Oksanen unvorstellbar schmerzhafte und komplexe menschliche Biographien, die gezeichnet sind von den totalitären Erfahrungen des 20. Jahrhunderts. Diese werfen bis heute lange Schatten auf diesen Teil unseres Kontinents, denn das damals Erlebte wirkt mit den entwickelten Überlebensstrategien bis heute nach. Damit stellt Sofi Oksanen auch Fragen an uns alle. Sie fordert uns mit Blick auf die Erinnerung auf zu einer ernsthaften Reflexion unserer Haltungen und Werte.“

Die Preisverleihung findet am 6. Mai im Seetelhotel Ahlbecker Hof statt.

Der Usedomer Literaturpreis ist mit 5000 Euro dotiert und mit einem einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf der Zwei-Länder-Insel Usedom verbunden. Er richtet sich an Autorinnen und Autoren, die sich in herausragender Weise um den europäischen Dialog verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträger*innen gehören Radka Denemarková und ihre Übersetzerin Eva Profousová, Olga Tokarczuk, Jan Koneffke, Jaroslav Rudiš, Ulrike Draesner, Dörte Hansen, Joanna Bator, Ilija Trojanow, Jenny Erpenbeck, Saša Stanišić, Georgi Gospodinov und Tanja Maljartschuk. Gestiftet wird der Usedomer Literaturpreis von den Seetelhotels Usedom und den Usedomer Literaturtagen.

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