Der Verein Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) hat ein Positionspapier veröffentlicht, das die intransparente Praxis einiger Spieleverlage bei der Honorarberechnung analysiert und Alternativen skizziert.
Spieleautor:innen erhalten demnach meist eine absatzorientierte Vergütung in Form eines vereinbarten Prozentsatzes vom Nettoumsatz des Verlags. Damit seien sie schon per se schlechter gestellt als Buchautor:innen, die meist einen Prozentsatz vom Netto-Ladenpreis erhalten. Hinzu kämen aber noch vielfältige Posten, die viele, vor allem mittlere und größere Spieleverlage vom fakturierten Nettoumsatz abzögen. „So werden z.B. dem einzelnen Spiel nicht zurechenbare Jahresboni und Werbekostenzuschüsse an Händler:innen, anteilige TV-Werbekosten, Delkredere-Versicherungen, Transport- und Verpackungskosten sowie als nebulöser Zusatz ‘und ähnliche Kosten‘ in Abzug gebracht“, so die SAZ. In der Praxis könne laut einer Beispielrechnung die Differenz zwischen einem Buchhonorar und einem Spielhonorar bis zu 80 Prozent betragen. „Von einer angemessenen Vergütung kann da keine Rede mehr sein“, beschwert sich der Verband
„Spieleautor:innen gehen eine Partnerschaft mit Verlagen ein, weil Verlage eine Kompetenz in der technischen Umsetzung, in der Produktion sowie im Vertrieb und Marketing mitbringen. Dies bedeutet aber in dieser arbeitsteiligen Partnerschaft auch, dass alle individuellen Marketing- und Vertriebskosten des Verlags auch zulasten des Verlags gehen müssen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Das jetzt veröffentlichte Positionspapier hat die Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) mit juristischer Unterstützungerarbeitet. . Einerseits sollen Spieleautor:innen damit eine Grundlage für Vertragsverhandlungen erhalten. „Andererseits erwarten wir bei den Verlagen einen Denkprozess im Sinne einer fairen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Hier sind wir gerne zu Gesprächen über alternative, faire und transparente Berechnungsgrundlagen bereit“, heißt es abschließend.
Das Positionspapier der SAZ zu Lizenzhonoraren können Sie hier einsehen