Die Bestsellerautorin Stefanie Zweig ist am 25. April 2014 im Alter von 81 Jahren gestorben. Berühmt geworden ist sie vor allem durch ihr Buch „Nirgendwo in Afrika“. Dazu ein Nachruf ihrer Verlegerin.
Als Kind jüdischer Eltern hatte Zweig die Nazi-Zeit im afrikanischen Exil überlebt. 1938 war ihre Familie nach Kenia geflohen, wo Stefanie Zweig auf einer Farm aufwuchs. Sie verarbeitete ihre Erlebnisse in ihrem autobiografischen Roman Nirgendwo in Afrika“, der 1995 erschien und ein Welterfolg wurde.
Ihre Verlegerin Brigitte Fleissner-Mikorey schreibt im Namen ihrer Familie und Ihrer Mitarbeiter:
„Wir trauern um unsere Autorin und langjährige Wegbegleiterin Stefanie Zweig, die am Freitag, den 25. April 2014, nach kurzer Krankheit im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Sie hat uns wundervolle Bücher geschenkt, viel Bewusstheit über das jüdische Leben und Schicksal – zwanzig Jahre gemeinsamer Austausch über ihre Bücher und all die Dinge, die einen im Leben beschäftigen. Dafür sind wir dankbar.
1932 in Oberschlesien geboren, wanderte Stefanie Zweig durch die nationalsozialistische Verfolgung 1938 mit ihren Eltern nach Afrika aus. Sie verbrachte ihre Kindheit auf einer Farm im Hochland Kenias, die Jahrzehnte später Schauplatz ihrer erfolgreichen Afrika-Bücher werden sollte. 1947 kehrte die Familie Zweig nach Deutschland zurück. Nach dem Abitur entschied sich Stefanie Zweig für den Journalismus, sie war bis 1963 Feuilletonredakteurin bei der Frankfurter „Abendpost“ und leitete dann das Kulturressort der „Abendpost-Nachtausgabe“. Jahrzehnte lang schrieb sie Glossen und Kolumnen, die zuletzt in der Frankfurter Neue Presse unter dem Titel „Meine Welt“ erschienen sind.
Stefanie Zweig schrieb sieben Jugendbücher, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Ihre Romane, bei LangenMüller erschienen, standen wochenlang auf den Bestsellerlisten, erreichten eine Gesamtauflage von über 7,5 Millionen Exemplaren und wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt. Ihr biografisch inspirierter Roman, Nirgendwo in Afrika, der von der Flucht der jüdischen Familie Redlich 1938 von Breslau nach Ostafrika erzählt, wurde zum Welterfolg. Die Verfilmung von Regisseurin Caroline Link gewann zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2003 den „Oscar“ für den besten ausländischen Film. Zuletzt erschienen ihre vierteilige Familien-Chronik, die das Leben der Frankfurter Familie Sternberg in der Rothschildallee von 1900 bis 1948 schildert, und 2012 anlässlich ihres 80. Geburtstages ihre langersehnte Autobiografie Nirgendwo war Heimat. Ihr letztes Buchprojekt konnte Stefanie Zweig nicht mehr vollenden.