Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Antworten auf die vielschichtigen Fragen des Lebens“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

„Demokratie in Ost und West“: „Der in diesem Jahr zum vierten Mal vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergebene Deutsche Sachbuchpreis geht an Christina Morina. Geehrt wurde die Professorin für Geschichte an der Universität Bielefeld am Dienstagabend im kleinen Saal der Hamburger Elbphilharmonie für ihr im Siedler Verlag erschienenes Buch Tausend Aufbrüche – Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er-Jahren, in dem sie eine vielstimmige Demokratiegeschichte von unten erzählt.“

„Ständig auf der Flucht“: Gerald Richter und Marian Kretschmer erzählen die bewegte Lebensgeschichte des Schriftstellers Stefan Heym als Comic. „Von außen betrachtet, ist die Graphic Novel über die Lebensgeschichte des Schriftstellers Stefan Heym ein Hin­gucker: mangogelber Buchrücken, gebunden, abgebildet ein Autor, der buch­stäblich umspült wird von einem Büchermeer. Das Werk liegt mit angenehmer Schwere in der Hand. Schlägt man es dann auf, knarzt das Buch ein wenig, und der typische Geruch einer Graphic Novel stellt sich ein: neues Papier, frische ­Druckerfarbe, ein bisschen künstlich. Der Comic strahlt vom ersten Moment an eine hochwertige Qualität aus.“

  • Gerald Richter, Marian Kretschmer, Die sieben Leben des Stefan Heym. Graphic Novel. (C. Bertelsmann)

„Das Gleichnis vom verleugneten Sohn“: Prekäres Patriarchat: Seung-U Lee begibt sich im Roman Der Blick zur Mittagszeit auf metaphorische Vatersuche unweit von Koreas demilitarisierter Zone. „In seinem in Korea bereits 2009 erschienenen, erst jetzt ins Deutsche übersetzten Roman Der Blick zur Mittagszeit verknüpft er Vater- und Gottessuche mit dem Status quo des geteilten Landes – und betreibt ein vergnügliches intertextuelles Spiel mit Rilke, Kafka und Vargas Llosa.“

  • Seung-U Lee, Der Blick zur Mittagszeit. (aus dem Koreanischen von Yuri Ko und Dominik Feise; Thelem Universitätsverlag)

„Das hat die Welt noch nicht gesehen“: Der böse Gast: Nikolaj Gogols frühe Erzählung Schreckliche Rache in zeitgemäßer Interpretation. „Gogol ist nie eindeutig, seine Sprach- und Bildwelten sind hybrid, der Text sagt mehr als der Autor. In einer Zeit, als Russland seine eigene nationale Identität herauszubilden begann, konnte Gogols ästhetisch inszenierte Ukraine als exotisch ‚Anderes‘ konsumiert werden.“

  • Nikolaj Gogol, Schreckliche Rache. (aus dem Russischen von Walter Koschmal, Nachwort von Hamid Ismailov; Friedenauer Presse)

„Ahnung vom Glück“: Ein Punk setzt auf den späten Durchbruch: Der neue Roman Lauter von Stephan Roiss. „Stephan Roiss vermittelt mit Lauter ein außergewöhnliches Lebensgefühl, das sich klarer Kategorisierung entzieht. Der Roman gibt Antworten auf die vielschichtigen Fragen des Lebens, ohne sich ins Triviale zu verlieren.“

  • Stephan Roiss, Lauter. Roman. (Jung und Jung)

„Aktueller denn je“: Christina Morina erhält für ihr Buch Tausend Aufbrüche den Deutschen Sachbuchpreis. Wer die Wahlergebnisse im Osten verstehen will, dürfte darin einige unbequeme Antworten finden.

 

„Wie ist er denn so, der Wessi?“: Alles schaut nach Osten, ein Ostler guckt in die andere Richtung. Ingo Schulzes lehrreiches und mitreißendes Buch über seinen Aufenthalt im Ruhrgebiet. „Nie wird man alles erfahren, dieser Einblick aber ist eine Bereicherung der deutsch-deutschen Erzählungen.“

  • Ingo Schulze, Zu Gast im Westen. Aufzeichnungen aus dem Ruhrgebiet. (Wallstein)

„‚Jenseits polemischer Einseitigkeit’“: „Christina Morina gewinnt den Deutschen Sachbuchpreis 2024. Die Geschichtsprofessorin an der Universität Bielefeld wird für ihr Werk Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren ausgezeichnet, sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, am Dienstagabend bei der Preisverleihung in der Hamburger Elbphilharmonie.“