Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
„Im Liegengelassenen lockt die Utopie“: Vom Ährenklauben, Holzsammeln und von dem Gang über schwäbische Streuobstwiesen: Judith Kasper folgt auf überaus anregende Weise dem Thema der Nachlese quer durch Literatur, Recht und Kunst. „Der analytische Hochseilakt einer theoretischen Unmöglichkeit – das Thema der Nachlese in den Griff zu bekommen – ist weitgehend gelungen. Offenheit des Blicks, Einfallsreichtum, Gespür für Nuancen, Schlüssigkeit der Assoziationen und Hypothesen, geschliffener Stil und ein elegant gezügelter subjektiver Ton finden hinter dem etwas obskuren Buchtitel zusammen.“
- Judith Kasper, Land und Streit. Spuren der Nachlese. (Matthes & Seitz Verlag)
„Unter den Kiefern sollten die Zeugnisse des Verbrechens verschwinden“: Spuren der Opfer und der Täter: Ein reich bebilderter Band erzählt die Geschichte der Ausgrabungen auf dem Terrain des Vernichtungslagers Sobibór. „Der niederländische Historiker Erik Schumacher hat den Text des reich bebilderten Bandes verfasst. Er ist nach Sobibór gereist und hat unter anderen mit den Leitern des Archäologen-Teams, dem Israeli Yoram Haimi und dem Polen Wojciech Mazurek, sowie dem an den Ausgrabungen beteiligten Niederländer Ivar Schute Interviews geführt.“
- Erik Schumacher, Auf den Spuren von Sobibor. Archäologie eines Vernichtungslagers. (aus dem Niederländischen von Helga Marx; Wbooks Verlag)
„Große Worte braucht der politische Tageskampf“: Ein liberal-demokratischer Vordenker: Karl Loewensteins Apologie des liberalen Staatsdenkens aus dem Jahr 1932. „Die wiederentdeckte Schrift ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen zeigt sie den in München frisch zum Privatdozenten avancierten Juristen, der sich gegen die Mehrheit der professoral arrivierten Demokratieverächter mutig in seiner Zunft positionierte. Zum anderen ist es die Streitschrift eines unaufgeregten Autors, der mit einer Mischung aus Optimismus und Skepsis daran mitwirken wollte, die akut unter Beschuss stehende, aber noch nicht niedergerungene liberale Demokratie zu retten.“
- Karl Loewenstein, Apologie des liberalen Staatsdenkens. (hrsg. von Michael Kubitscheck; Vittorio Klostermann Verlag)
„Endlich Narben“: In seinem neuen Buch betrachtet der Soziologe Steffen Mau Ost-West-Unterschiede, die bleiben werden. Es ist ein erleichternd konstruktiver Beitrag in Zeiten der Ratlosigkeit. „Der Ausgangspunkt Steffen Maus, sehr wahrscheinlich bleibende Unterschiede zwischen Ost und West anzuerkennen und dann über sie nachzudenken, statt sie in einem Generalvorwurf gleich wieder der jeweils anderen Seite vor die Füße zu kotzen, macht Ungleich vereint zu einem erleichternd konstruktiven Beitrag.“
- Steffen Mau, Ungleich vereint – Warum der Osten anders bleibt. (Suhrkamp Verlag)
„Staunen über Daten. Dann verstehen“: Vaclav Smil erzählt in Zahlen lügen nicht pointensicher vom Atomstrom und von Atemzügen, von der Landwirtschaft ebenso wie von der Datenflut, die uns überrollen wird. „Es ist ihm eine Lust zu erfahren, wie die Pyramiden entstanden, ob wir weiter immer größer werden. Er möchte wissen, wie Japans Zukunft aussehen wird. Wie viel Lebensmittel werden weltweit verschwendet, lebt er auf einem Planeten der Kühe? Er weiß jedoch auch, wann welche Informationen nützlich sind und dass bei der nächsten Frage das eben noch Unnütze unbedingt erforderlich ist für die richtige Antwort. Was „fundiertes Wissen“ ist, weiß er nicht so recht, aber er hat verstanden, dass am Anfang des Wissens nicht die Fakten stehen, sondern die Fragen. Und davor noch das Staunen.“
- Vaclav Smil, Zahlen lügen nicht. 71 Geschichten …. (a. d. Engl. v. Karl Heinz Sieber; C.H. Beck)